Schweizer Entwicklungshilfe fördert Biogas als alternative Energie in Nordkorea

Lentigny FR | 28.01.2005 | APD | Schweiz

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat in Unchon, etwa 120 Kilometer südlich der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang, sieben Haushalts-Biogasanlagen mit je fünf Kubikmeter Volumen installiert. Alle Hauseigentümer wurden mit der Handhabung der neuen Technik vertraut gemacht, so dass sie die Anlagen selbst betreiben und warten können. In diesem Jahr sollen in der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft weitere 50 Biogasanlagen durch die Bewohner selbst gebaut werden. Die neue Technik ermöglicht die Reduzierung des Feuerholzverbrauches um zwei Drittel. Ausserdem gibt es in der Küche und im Wohnzimmer immer Licht. Auch andere Hilfswerke haben die von ADRA entwickelte, wintertaugliche Anlage übernommen und in eigene Projekte integriert.

In der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Genam südwestlich von Unchon baut ADRA Schweiz eine mittelgrosse Biogasanlage mit einem Volumen von 120 Kubikmetern, die vom Büro zur Koordinierung humanitärer Aktionen der UNO (OCHA) finanziell bezuschusst wird. Die Anlage dient zur Beheizung eines Treibhauses und zur Erwärmung von gefrorenem Futter in den Tierställen. Leitungen führen zu einem Kindergarten sowie in drei umliegende Dörfer mit insgesamt 124 Haushalten und versorgen sie mit Gas zum Kochen. Später soll auch das Heizen mit Gas möglich sein. Auf den Hügeln und Bergen rund um die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft sind die Bäume abgeholzt, so dass dort nur noch Büsche wachsen. Da der Transport von Kohle sehr teuer ist, ist die Bevölkerung auf Gas als alternative Energie angewiesen. In einer weiteren Ausbaustufe wollen ADRA-Mitarbeiter noch in diesem Jahr Gas komprimieren, um Strom zu erzeugen. ADRA Schweiz ist seit 1999 in Nordkorea tätig.

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