Flutkatastrophe in Südasien: "Gott hat diese Menschen nicht vergessen"

Silver Spring, Maryland/USA, Bern/Schweiz, | 28.01.2005 | APD | International

"Trotz Schmerz und Leid sind diese Menschen von Gott nicht vergessen worden. Jeder einzelne ist für ihn wertvoll", sagte der Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Jan Paulsen (Silver Spring, Maryland/USA), angesichts der Flutkatastrophe in Südasien. Es sei jetzt nicht die Zeit, nach dem Warum zu fragen oder nach Erklärungen zu suchen. "Jetzt ist die Zeit zu handeln und sich mit grosser Anteilnahme um unsere Mitmenschen zu kümmern." Christen sollten, wie Jesus, der Angst und Hoffnungslosigkeit Zeichen der Hoffnung entgegensetzen. Der Präsident der Freikirche in Südasien, Pastor Alberto C. Gulfan (Cavite bei Manila/Philippinen), meinte, dass erst drei Wochen zuvor ein Wirbelsturm auf den Philippinen über eintausend Tote hinterlassen und grosse Schäden angerichtet habe. "Während wir noch bei den Aufräumarbeiten waren, brach eine noch viel grössere Katastrophe herein. Das macht uns so unendlich traurig, und wir sind dankbar für jede Hilfe und jedes Mitempfinden."

Der Präsident der Adventisten in Mittel-, Süd- und Westeuropa, Pastor Ulrich Frikart (Bern), sprach den Opfern der Flut in Südasien sein Mitgefühl aus und rief zu Spenden für die Katastrophengebiete auf. Er erinnerte daran, dass vor genau einem Jahr, am 26. Dezem¬ber 2003, im iranischen Bam die Erde gebebt und die historische Stadt mit 35 000 Einwohnern in Tod und Verderben gerissen habe. "Nun geschah es wieder am 26. Dezember: Das fürchterliche Erdbeben im Indischen Ozean mit der verheerenden Tsunami Flut und ihrer zerstörerischen Wirkung." Es sei daher höchste Christenpflicht, angesichts solcher Katastrophen mit den leidgeprüften Menschen solidarisch zu sein. Frikart dankte den Mitarbeitern der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, "dass sie unverzüglich die notwendigen Massnahmen eingeleitet haben, um der Bevölkerung des Katastrophengebietes zu helfen". Auch der Vorsitzende der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Klaus van Treeck (Hannover) äusserte: "Wir beklagen fassungslos die Opfer der Katastrophe und sprechen den Opfern, Hinterbliebenen und Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus. Wir beten zu Gott, dass er Gnade schenkt."

Laut dem Präsidenten der Freikirche in Sri Lanka, Pastor Wijetunge D. Anthony, seien etwa 20 adventistische Gemeinden in den Küstenregionen von der Flut betroffen. Fast alle Gemeindeglieder der Stadt Thoduwanwa hätten Zuflucht in der höher gelegenen adventistischen Kirche des Dorfes Diganwala gefunden. Am härtesten hätte es die adventistische Kirchengemeinde in Kalmnai an der Ostküste getroffen. Vier Mitglieder seien dort vermutlich ums Leben gekommen. Von den anderen hätten die meisten ihre Häuser und Habe verloren. In der Küstenregion des indischen Bundesstaates Tamil Nadu seien ebenfalls 20 ad¬ventistische Gemeinden von der Flut betroffen, teilte der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Indien, Pastor D. Ronald Watts, mit. "Bisher ist nur bekannt, dass sechs Gemeindeglieder und drei ihrer Kinder getötet wurden. Zahlreiche adventistische Familien haben ihre Häuser und Habe einschliesslich Fischerboote und Netze verloren." Die adventistische Kirche in Port Blair auf den Andamanen und Nikobaren Inseln sei zerstört worden. In intakt gebliebenen Gemeindezentren bekämen Menschen drei Mahlzeiten am Tag. So würden zurzeit in Periyathazhai 1 500, in Idinthakarai 50 und in Pondicherry 200 Be¬dürftige von den Gemeindegliedern versorgt. In Südasien leben über 750 000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in fast 2 000 Gemeinden. Wie viele Adventisten, auch in anderen Ländern, der Katastrophe zum Opfer gefallen sind, ist noch unbekannt.

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