Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands © Foto: Der Paritätische Gesamtverband

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband positioniert sich gegen Rechtsextremismus

Berlin/Deutschland | 29.10.2014 | APD | International

Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hat sich in einer Grundsatzerklärung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus gestellt. Die versuchte Einflussnahme rechtsextremer Personen und Gruppierungen auf unsere Gesellschaft sei ein Problem, mit dem sich auch der Paritätische auseinandersetzen müsse, teilten Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider und Fachreferent Christian Woltering mit.

Rechtsextremisten drängten seit langem ganz bewusst in die soziale Arbeit und damit auch in Handlungsfelder der Freien Wohlfahrtspflege. Sie seien nicht mehr ohne weiteres gleich an Äusserlichkeiten erkennbar und versuchten, sich als Teil gesellschaftlicher Normalität zu inszenieren, so Schneider und Woltering. Aus diesem Grund sähe es der Paritätische als dringliche Aufgabe an, sich gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen deutlich gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu positionieren.

„Der Paritätische mit seinen Mitgliedsorganisationen versteht sich als Verband der Vielfalt, Toleranz und Offenheit für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung, Beeinträchtigung oder Krankheit“, heisst es in der am 26. September 2014 vom Verbandsrat verabschiedeten „Charta gegen Rassismus und Rechtsextremismus“.

Aufgabe des Paritätischen sei es, eine demokratische, engagierte und solidarische Gesellschaft mitzugestalten und zu verteidigen. Dazu würde eine Verbandskultur gepflegt, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jedes Einzelnen geprägt sei. Rechtsextremismus, Rassismus und alle anderen Formen von Ungleichwertigkeit in der Gesellschaft, in Mitgliedsorganisationen oder bei Mitarbeitenden würden nicht geduldet.

Der Paritätische schätze die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und ausserhalb des Verbandes und werde den Prozess der interkulturellen Öffnung fortführen. In den nächsten Monaten solle die Charta durch Dialog, gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Handreichungen und Arbeitshilfen flankiert werden. Die „Charta gegen Rechts“ kann im Internet bei www.der-paritaetische.de heruntergeladen werden.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband ist einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik. Er wurde 1924 gegründet und ist Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial- und Gesundheitsbereich. Das Advent-Wohlfahrtswerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehört zu den Gründungsmitgliedern des Paritätischen.

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