Installation des Solar-Panels auf dem Dach der Hütte © Foto: ADRA Deutschland

Gesünder leben durch „Massai Ofen- und Solar-Projekt“ in Tansania

Weiterstadt bei Darmstadt/Deutschland | 10.12.2014 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Wenn Massai-Frauen in Ostafrika das Essen zubereiten, dann tun sie dies in ihren Hütten auf offenen Kochstellen, berichtet Mirjam Greilich, Mitarbeiterin der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Dabei müssten sie mit verrussten Wänden und Decken sowie in der Regel mit schweren Atemwegserkrankungen rechnen. Schuld daran sei das giftige Gas Kohlenmonoxid, welches sich bei der Holzverbrennung entwickele und in der Hütte sammele. Ausserdem benötigten die offenen Kochstellen viel Brennholz, was die Frauen in mühevoller, zeitraubender Arbeit auflesen müssten.

Mit dem „Massai Ofen- und Solar-Projekt“ möchte ADRA Frauen und ihren Kindern in Tansania zu einer besseren Gesundheit verhelfen. Die Frauen würden geschult, wie sie sich in ihren Hütten Kochstellen mit Abzug bauen können, die den Rauch nach aussen abführen. Ausserdem sollen kleine Solaranlagen auf den Dächern installiert werden. So hätten die Familien abends Licht in ihren Hütten oder könnten mobile Geräte aufladen. Unter Anleitung anderer Massai-Frauen lernten die Frauen den Aufbau eines geschlossenen Ofensystems. Dazu würden sie von ADRA die benötigten Materialien erhalten, wie geschweisste Abzugsrohre und Metallplatten, um in ihrer Hütte einen solchen Ofen einzubauen. Mindestens 300 Haushalte sollen laut Greilich so ausgestattet werden. Neben der gesundheitlichen Verbesserung für die Bewohner habe der neue Ofen noch weitere Vorteile: er verbrauche 60 Prozent weniger Brennholz und schone dadurch die Umwelt.

Frau baut unter Anleitung einen „Massai-Ofen“ © Fotos: ADRA Deutschland

Was dies für die Massai-Frauen bedeutet schildert Mama Mbarakwo Moikan aus dem tansanischen Dorf Enguiki, die bereits solch einen neuen Ofen hat: „Keine schwarzen Wände und Decken mehr, keinen Russ mehr, der stinkt und krank macht. Bevor ich den Ofen hatte, haben meine Augen gebrannt, jede Woche musste ich mit einem meiner Kinder ins Krankenhaus, weil sie starken Husten hatten. Seit ich den Ofen habe, muss ich nur noch zwei-, statt viermal die Woche in den Busch zum Holz sammeln. In der gewonnen Zeit kann ich auf dem Feld und im Ziegenstall arbeiten. Jetzt in der Regenzeit nutze ich die Zeit, um Gemüse und Nahrungsmittel anzupflanzen. Mein Heim bleibt viel länger warm mit dem Ofen, als mit dem offenen Feuer.“

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