Volker Kauder, Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion © Foto: idea/Pletz

Volker Kauder: „Freiheit gibt es nur dort, wo es Religionsfreiheit gibt.“

Hamburg/Deutschland | 27.02.2015 | APD | Religionsfreiheit

Der Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat in einer Rede im Rahmen des „Kongresses christlicher Führungskräfte“ in Hamburg erneut die zentrale Bedeutung der Religionsfreiheit hervorgehoben. Kauder verurteilte die Verfolgung von Andersgläubigen in Afrika sowie im Vorderen Orient und rief zur Solidarität mit den Opfern auf.

„Freiheit gibt es nur dort, wo es Religionsfreiheit gibt“, betonte Kauder. Der wahre Freiheitsbegriff komme aus dem Neuen Testament und sei daher ein zentrales Führungsprinzip im Christentum. Ganz anders dort, wo der Islam Staatsreligion sei oder Muslime das Sagen haben: „Religionsfreiheit ist für viele Staaten ein Ärgernis.“ Religionswechsel sei zwar ein Menschenrecht, werde in diesen Ländern aber nicht anerkannt. Christen könnten dort ihren Glauben nicht frei leben.

Aufs Schärfste wandte sich der Fraktionschef gegen die Verfolgung von Andersgläubigen. Sie zeige sich derzeit in einer nicht gekannten Brutalität beispielsweise in Nigeria, Somalia, dem Irak und in Syrien. Hauptopfer dieser verabscheuungswürdigen Gewalt seien oft Frauen. „Sie haben unsere besondere Solidarität verdient“, unterstrich Kauder. Gegen diesen Terror müsse man auch mit Waffengewalt vorgehen. „Nur mit der Bibel in der Hand geht es nicht.“

Zwar dürfe der Islam nicht pauschal verurteilt werden, man könne aber auch nicht so tun, als hätten diese Terroristen überhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Kauder begrüsste Anzeichen in der islamischen Welt, den Islam an die Gegebenheiten der heutigen Zeit anzupassen. Er betonte, dass religiöses Recht nicht über den demokratischen Werten der Verfassung stehen dürfe: „In unserem Land schreibt nicht der Prophet die Gesetze, sondern der deutsche Bundestag.“

Zum neunten Kongress christlicher Führungskräfte, der dieses Jahr vom 26. bis 28. Februar in Hamburg stattfindet, sind mehr als 3.000 Besucher aus 13 Ländern angereist. 60 Prozent der Kongressteilnehmer gehören den beiden grossen Kirchen an, 40 Prozent sind Mitglieder von Freikirchen. Nach Angaben der Veranstalter sei das Ziel, Christen in Führungspositionen zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und Werte zu leben.

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