Schulzelte von ADRA Kurdistan im Binnenflüchtlingslager Baharka, bei Erbil, im Nordirak © Foto: ADRA Kurdistan

ADRA unterrichtet Kinder im Flüchtlingslager Baharka im Nordirak

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Kurdistan unterrichtet und beschäftigt als einzige Nichtregierungsorganisation in den heissen Sommermonaten rund 400 Kinder im Alter von vier und fünf Jahren im Flüchtlingslager Baharka. Es handelt sich dabei um ein von dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF geleitetes Lager für Binnenflüchtlinge am Stadtrand von Erbil, in der teilautonomen Region Kurdistan, im Nordosten des Irak.

Freiwillige Lehrpersonen von ADRA Kurdistan unterrichteten die Vier- bis Fünfjährigen mit Unterrichtsmaterial, welches UNICEF zur Verfügung stelle, gemäss den Vorgaben der regionalen Behörden, sagte der Indonesier, Leyn Gantare, Direktor des lokalen ADRA-Büros.

Das Hilfswerk verteile den 400 Kindern täglich auch eine nahrhafte Mahlzeit, organisiere Freizeitaktivitäten wie sportliche Wettkämpfe, Zeichenwettbewerbe, Musikveranstaltungen und Spiele.

„Solche Aktivitäten ermöglichen es den Kindern, sich selbst auszudrücken und mit anderen Kindern in Kontakt zu bleiben “, so Gantare. Die Freizeitaktivitäten richteten sich vor allem an Mädchen sowie an Kinder mit Behinderungen.

Mikrokredite
Neben dem Engagement für Kinder biete ADRA Kurdistan Familien Mikrokredite, die es ihnen im Lager ermöglichten, ihr eigenes kleines Unternehmen zu starten, teilte die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review AR mit. Sozialarbeiter und Animatoren von ADRA begleiteten die Geschäftsinhaber regelmässig und lehrten sie Finanzmanagement sowie Unternehmensführung.

Sprachkurse in Kurdisch, Sensibilisierungskampagnen, Kinderheirat
Im Weiteren biete ADRA Erwachsenen und Kindern Sprachkurse in Kurdisch an, um ihnen die Integration in die lokale Gesellschaft zu erleichtern. In der Region biete das Hilfswerk auch Sensibilisierungskampagnen über die Wichtigkeit des Schulbesuchs von Kindern an, zur Rücksichtnahme im Zusammenleben sowie auf Menschen mit Behinderungen und über die Gefahren von Kinderheiraten.

Im Baharka Camp leben laut ADRA Kurdistan rund 3.650 Personen oder 730 Familien. Das Lager wurde im Juli 2014 eröffnet. ADRA arbeitet dort seit sechs Monaten mit UNICEF zusammen. In der teilautonomen Region Kurdistan gibt es verschiedene Flüchtlingslager. In ihnen suchen rund 1,5 Millionen Iraker Zuflucht vor islamistischen Terrorgruppen. Es leben dort auch 250.000 Syrer, die vor der Gewalt in ihrem Land in den Irak geflohen sind.

ADRA Kurdistan
Am 2. Dezember 2014 konnte in Erbil, der Hauptstadt des kurdischen Gebiets im Nordirak, das Büro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Irak bezogen werden, wie Nagi Kahlil, ADRA-Regionaldirektor im Mittleren Osten und Nordafrika (MENA), mit Sitz in Beirut/Libanon, berichtete.

ADRA war seit 1995 mit Unterbrechungen im Irak tätig, ohne registriert zu sein. Nach der offiziellen Erklärung von US-Präsident George W. Bush, dass der im März 2003 begonnene Irakkrieg im Mai 2003 beendet sei, eröffnete ADRA in Bagdad im Juli 2003 erneut ein Büro. Nach einer Anschlagserie in der Hauptstadt verliessen 2004 die ausländischen ADRA Mitarbeiter den Irak wieder.

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