Jean-Luc Waber, neuer Rechnungsführer der Adventisten in der Deutschschweiz © Foto: DSV

Wechsel in der Finanzabteilung der Deutschschweizer Adventisten

Zürich/Schweiz | 08.09.2015 | APD | Schweiz

Per 1. September hat Jean-Luc Waber (55) die Leitung der Finanzabteilung der Deutschschweizerischen Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten DSV übernommen. Der Vorgänger, André Rüegg, ist nach 32 Jahren im Dienst der Freikirche in den Ruhestand getreten.

Die 32 Kirchgemeinden der 2.507 Adventisten in der Deutschschweiz sind in einer Vereinigung zusammengeschlossen. Die Adventisten sind weltweit in der demokratisch-repräsentativen Form der Kirchenverwaltung verfasst. Danach beruht die Autorität der Freikirche auf ihren Mitgliedern. Diese übertragen repräsentativen Gremien und Verantwortungsträgern die Leitung der Kirche. Diese Leitungs- und Verwaltungsfunktion übernimmt bei den Adventisten auf regionaler Ebene die Vereinigung, der Zusammenschluss aller Adventgemeinden in einem geographischen Gebiet. Die Finanzabteilung der Deutschschweizerischen Vereinigungleitung ist mit 270-Stellenprozenten dotiert.

„Ich möchte dazu beitragen, dass die uns anvertrauten Mittel bestmöglich zur Verbreitung des Evangeliums dienen“, sagte Jean-Luc Waber, der neue Rechnungsführer der Adventisten in der Deutschschweiz.

Werdegang
Der 55-jährige Finanzchef hat das Studium als Agronom an der ETH Zürich abgeschlossen und anschliessend fünf Jahre im Aussendienst, in Gesundheits- und Jugendprojekten gearbeitet. Während zwölf Jahren leitete er das Reformhaus Country Life in Basel sowie die Stiftung „die Knospe“, welche sich in der Gesundheitsarbeit engagierte. In den folgenden dreizehn Jahren leistete Waber Entwicklungshilfe in einem von privaten Spendern getragenen christlichen Landwirtschafts- und Schulprojekt in Tansania. Er baute eine landwirtschaftliche Schule auf, nutzte den Ertrag für den Unterhalt des Projekts, leitete die Herstellung und den Vertrieb von Büchern im eigenen Verlag und war Leiter Finanzen aller Bereiche. Jean-Luc Waber spricht Deutsch, Französisch, Englisch und etwas Suaheli.

Der Schweizer ist verheiratet und Vater von sechs Kindern, die teilweise die Berufsausbildung abgeschlossen haben oder noch in Ausbildung beziehungsweise am Studieren sind. Er liebe das Wandern, Joggen und Schwimmen sowie selbst Musik (Flöte) zu machen oder zu hören.

André Rüegg, pensionierter Rechnungsführer der Adventisten in der Deutschschweiz © Foto: DSV

Nach 32 Jahren im Dienst der Kirche pensioniert
André Rüegg (65) hatte acht Jahre in der Buchhaltung der Finanzabteilung gearbeitet bevor er zum Rechnungsführer der Deutschschweizerischen Vereinigung gewählt wurde. Er war auch langjähriger Rechnungsführer der Schweizer Union, dem Zusammenschluss der beiden Vereinigungen in der Schweiz. Die letzten Dienstjahre waren von reger Bautätigkeit geprägt. So wurde 2009 das neue Zentrum der Kirchenleitung mit integrierter Privatschule und Ortsgemeinde in Zürich-Affoltern erstellt sowie Neu- und Umbauten von kirchlichen Begegnungszentren in Baar/ZG (2015), Mellingen/AG (2015), Reinach/AG (2012), Schaffhausen (2014).

Keine Kirchensteuer
Die Adventisten erheben keine Kirchensteuer, sondern unterhalten ihre Pastoren, die Abteilungsarbeit und Institutionen der Kirche durch freiwillige Gaben, zu denen auch der biblische Zehnten gehört. Viele Mitglieder geben neben zehn Prozent ihres Einkommens weitere Spenden für besondere Projekte. Die Finanzverwaltung verwaltet diese Gelder, zahlt den Pastoren den Lohn und leitet Gelder, die wöchentlich im ersten Teil des Gottesdienstes in den Ortsgemeinden für Missionsprojekte in Übersee gespendet wurden an die entsprechenden kirchlichen Instanzen im Ausland weiter.

Adventisten in der Schweiz
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 148 Jahren in der Schweiz vertreten. Die erste Gemeinde wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei "Vereinigungen" aufgeteilt: In die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die "Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung „Schweizer Union“.

Ende Dezember 2014 lebten 4.537 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Sie feiern ihre Gottesdienste in 51 Kirchgemeinden sowie drei Gruppen. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt wenn sie sich selbst entscheiden können. Adventisten feiern den Gottesdienst am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag. Weltweit sind mehr als 18,5 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sieben kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (AG, BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus.

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