Heinz Lang, Apostel der Neuapostolischen Kirche NAK; Claudia Haslebacher, Pfarrerin der Evangelisch-methodistischen Kirche © Foto: AGCK CH

Ökumenische Orientierungshilfe zur Neuapostolischen Kirche in der Schweiz

Bern/Schweiz | 04.11.2015 | APD | Ökumene

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) und die Neuapostolische Kirche in der Schweiz (NAK) haben eine Orientierungshilfe zur Zusammenarbeit herausgegeben. Der Flyer solle den NAK-Gemeinden als auch den AGCK-Mitgliedskirchen in konstruktiver Weise den Weg zu- und miteinander erleichtern helfen. Diese Orientierungshilfe in Deutsch, Französisch und Italienisch sei in seiner Form ein Novum in der Geschichte der Arbeitsgemeinschaft, teilte diese mit.

In den letzten Jahren sei eine weitreichende Öffnung der Neuapostolischen Kirche erfolgt, heisst es in der AGCK-Medienmitteilung. Nach Jahren der Vorbereitung in einer gemeinsamen Kommission wurde die Neuapostolischen Kirche 2014 in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Schweiz im Gaststatus aufgenommen. Der weitere Weg der Neuapostolischen Kirche in die Ökumene werde mit der Arbeit an theologischen Fragen durch diese gemeinsame Kommission begleitet.

Der Flyer stellt in kurzer Form die Glaubensgrundlagen der Neuapostolischen Kirche vor. Es werden auch Fragen zur Taufanerkennung, zu konfessionsverschiedenen Ehen, zu gegenseitigen Einladungen (Gebetsanlässen, Benefizveranstaltungen, Jubiläen, Festen, Einweihung von Kirchenräumen), zur Teilnahme an gottesdienstlichen Handlungen und gemeinsamen sozialen sowie diakonischen Aktivitäten mit Christen anderer Konfessionen beantwortet.

Schwieriges nicht verschweigen
Die „Orientierungshilfe“ sei ein Aspekt der mit dem Gaststatus der NAK in der Arbeitsgemeinschaft verbundenen Vereinbarungen. Dieser sei daran geknüpft, dass die gemeinsame AGCK-NAK-Kommission während fünf Jahren weiter an theologischen Themen arbeite. „Gesprächsbedarf besteht bei Lehraussagen zum Entschlafenenwesen, zur Eschatologie oder dem Amtsverständnis der NAK“, erläutere Claudia Haslebacher, Pfarrerin der Evangelisch-methodistischen Kirche und Vorsitzende der AGCK-NAK-Kommission. Doch in vielen Bereichen könne man gut zusammen arbeiten, etwa bei diakonischen oder kirchenmusikalischen Einsätzen sowie bei nationalen Anlässen, wie ‚Ein Gebet voraus’. Auch arbeite die NAK daran, den Taufanerkennungstext der AGCK CH von Riva San Vitale zu unterzeichnen.

Katechismus der Neuapostolischen Kirche bezeugt massiven Wandel
Die Publikation des ersten Katechismus der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2012 habe es leichter gemacht, die theologischen Grundlagen der Kirche kennen zu lernen, so die AGCK-Mitteilung.

Die Vorsitzende der AGCK-NAK-Kommission sowie Heinz Lang, Apostel und Vertreter der Neuapostolischen Kirche betonten, dass sich im NAK-Katechismus der massive Wandel manifestiere. „Aus eigener Erfahrung weiss ich“, so Pfarrerin Claudia Haslebacher, „wie schwierig es ist, in der eigenen Kirche Veränderungen zu erreichen. Viele Menschen haben Mühe damit, ihre Überzeugungen aufgrund neuer Überlegungen zu verändern. Die NAK steht hier in einer grossen internen Herausforderung.“

Ein wichtiger Schritt zum Miteinander
In der Vergangenheit sei die Distanz zwischen den AGCK-Mitgliedskirchen und der NAK sehr gross gewesen, sagte Claudia Haslebacher. Sie wünsche sich, dass die Orientierungshilfe helfe, Missverständnissen vorzubeugen und neue Beziehungen aufzubauen, so die Pfarrerin.

Vergleichbare Orientierungshilfen zur Neuapostolischen Kirche wurden durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK Deutschland) sowie bereits im Jahr 2014 durch den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) veröffentlicht.

Der Flyer steht auf der AGCK-Homepage zum Download zur Verfügung: www.agck.ch/aktuell

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