Ansgar Hörsting, Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland © Foto: VEF

Freikirchen in Deutschland heben Frieden als Grundwert hervor - Theologische Orientierungshilfe zur Friedensethik veröffentlicht

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 27.11.2015 | VEF/APD | International

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat sich für den Frieden als handlungsleitendes Motiv in persönlichen, gesellschaftlichen, zwischenstaatlichen und wirtschaftlichen Beziehungen und Auseinandersetzungen ausgesprochen. Die Texte der Bibel seien auch heute noch eine hochaktuelle Richtlinie in politischen Diskussionen und Gesellschaftsfragen, erklärte VEF-Präsident Ansgar Hörsting.

Mit der nun veröffentlichten theologischen Orientierungshilfe zur Friedensethik hätten sich die 14 Mitgliedskirchen der VEF „auf Kernpunkte verständigt, die vom biblischen Vorbild zeugen, dass Böses mit Gutem überwunden werden kann“, so Hörsting am Rande der Mitgliederversammlung der Vereinigung in Friedensau. Zwar gebe es auch innerhalb der VEF eine grosse Bandbreite an theologischen Meinungen, und die Mitgliedskirchen würden manche Detailfragen der Friedensethik durchaus unterschiedlich beantworten: „Doch als Christen glauben wir gemeinsam an einen liebenden Gott, der uns Menschen einen ausserordentlichen Wert beimisst und der will, dass wir miteinander friedvoll, in Würde und gerecht umgehen.“

Orientierungshilfe mit zwölf Thesen
Die in Form von zwölf Thesen verfasste Orientierungshilfe beginnt mit dem biblischen Menschenbild. Alle Menschen seien „als Ebenbilder Gottes geschaffen“, worin „ihre besondere Würde“ bestehe. Im Grundgesetz sei festgeschrieben, wovon die Mitglieder der VEF „geistlich überzeugt“ seien: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Feindschaft kreativ überwinden
Weiter beschreibt die Orientierungshilfe den biblischen Grundsatz, Böses durch Gutes zu überwinden. Jesus Christus habe dieses Prinzip vorgelebt und den Christen folgerichtig das Gebot der Feindesliebe gegeben: „Das Beispiel und die Kraft Christi eröffnen uns neue, kreative, unvorhergesehene Handlungsmöglichkeiten, um Feindschaft zu überwinden und Gottes Heil zeichenhaft zu verdeutlichen.“ Staatliche Machtmittel müssten immer „einem höheren Ziel unterstellt sein, nämlich Frieden, Ausgleich, Integration und Versöhnung.“ Die Orientierungshilfe ist unter http://www.baptisten.de/fileadmin/user_upload/bgs/pdf/Pressemitteilungen/Theologische_Orientierungshilfe_der_VEF_zur_Friedensethik.pdf abrufbar.

In Bezug auf aktuelle Herausforderungen mahnte Hörsting dazu, alles zu tun, um die Gewalt im Nahen Osten zu deeskalieren. Wenn Gewalt nur mit Gegengewalt beantwortet werde, sei der Weg Jesu verlassen. „Die westliche und die arabische Welt brauchen Versöhnung miteinander, und beide sind auf politische Verantwortungsträger angewiesen, die versöhnen und integrieren“, so Hörsting.

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