Karl Klimmeck, Stv. Geschäftsführer; Eva Thomi, Geschäftsführerin; Reto Mayer, Präsident (von links) © Foto: APD Schweiz / H. Bodenmann

Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB)

Bern/Schweiz | 31.05.2016 | APD | Schweiz

An der jährlichen Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) wurde am 31. Mai in Bern, im Haus der Kirche, die Jahresrechnung 2015 abgenommen, über die neue Strategie der SB informiert sowie die Wahl von zwei neuen Vorstandsmitgliedern durchgeführt. Die rund 45 Teilnehmenden waren mehrheitlich Delegierte von reformierten Kantonal- oder von Freikirchen sowie Einzelmitglieder.

In der zweistündigen Geschäftssitzung am Morgen wurde der Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2015 angenommen, welche mit einem positiven Jahresergebnis von 30.830 Franken abschloss. Die Jahresrechnung 2015 wurde das erste Mal nach Swiss GAAP FER 21 dargestellt, der Rechnungslegung für gemeinnützige Nonprofit-Organisationen. Die Bewertungen würden damit der Realität entsprechen, sagte Eva Thomi, SB-Geschäftsführerin, was bedeute, dass es keine stillen Reserven mehr gebe.

SEA-Ehrenkodex – keine ZEWO Zertifizierung
Die Rechnungslegung der Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER 21 ermögliche es der Schweizerischen Bibelgesellschaft den Ehrenkodex der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) zu beantragen, so Thomi. Organisationen, welche den SEA-Ehrenkodex unterzeichnen, verpflichten sich, offen über ihre Tätigkeit und den Einsatz der Spendenmittel zu informieren und die Rechnungsführung überprüfen zu lassen.

Die Schweizerische Bibelgesellschaft könne sich nicht durch die ZEWO zertifizieren lassen, da diese die Gemeinnützigkeit anders als die Steuerbehörden definiere. Bei den kantonalen Steuerbehörden sei die Bibelgesellschaft als gemeinnützige Organisation anerkannt. Die ZEWO anerkenne aber keine Organisation als gemeinnützig, die eine religiöse Zweckbestimmung habe, so die SB-Geschäftsführerin.

Nach Angaben von Eva Thomi entwickelt der SB-Vorstand eine Anlagestrategie für die Gelder der Bibelgesellschaft und ein entsprechendes Reglement dazu.

Strategie der Schweizerischen Bibelgesellschaft
Die Arbeitsgruppe Strategie hat ein 12-seitiges Arbeitspapier erstellt, das an der nächsten Vorstandssitzung besprochen werden soll. An der Mitgliederversammlung wurde den Delegierten ein Zwischenbericht der Strategiegruppe kurz vorgestellt. Eine Diskussion und Beschlussfassung der neuen Strategie soll nach der Bearbeitung durch den Vorstand an der Mitgliederversammlung im Jahr 2017 erfolgen.

Neue Zusammensetzung des Vorstands
Je aus familiären Gründen haben Dr. theol. Soham Al-Suadi und Antje Kirchhofer ihre Demission als SB-Vorstandsmitglieder erklärt. Die Delegierten wählten Liza Zellmeyer-Hügli, Vertreterin der Christkatholischen Kirche, sowie Pierre Alain Mischler, Vertreter der Evang. ref. Kirche des Kantons Wallis in den Vorstand. Die Société Evangélique de Genève hat mangels eigener Aktivitäten den Austritt aus der Schweizerischen Bibelgesellschaft erklärt.

Lutherbibel 2017
Am Nachmittag berichtete Dr. Hannelore Jahr, Deutsche Bibelgesellschaft, über die Revision der Lutherbibel 2017 an der 70 Wissenschaftler in verschiedenen Arbeitsgruppen gearbeitet haben. Die revidierte Lutherbibel 2017 wird von der Deutschen Bibelgesellschaft im Herbst 2016 zum Lutherjubiläum 2017 herausgegeben. Formulierungen im Text, die zum „kulturellen Gedächtnis“ Deutschsprachiger gehörten, seien laut Dr. Jahr im Text belassen und nicht modernisiert worden. Dazu gehöre zum Beispiel die Passage in Psalm 23 „im finsteren Tal wandeln“. Spezifische Lutherbegriffe wie „Heiland“ und „selig“ seien auch belassen worden und nicht mit „Retter“ oder „retten“ ersetzt worden.

Über die Schweizerische Bibelgesellschaft
Die Schweizerische Bibelgesellschaft wurde am 26. November 1955 in Aarau als Nachfolgerin des Bundes der Schweizerischen Bibelgesellschaften gegründet. Heute zählt sie 45 Kollektivmitglieder; darunter evangelisch-reformierte Kantonalkirchen, die Christkatholische Kirche, evangelische Freikirchen, kantonale Bibelgesellschaften, und christliche Gemeinschaften und Werke in der Schweiz, mit denen sie die Verantwortung für die Verbreitung der Bibel teilt. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 1982 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Die Schweizerische Bibelgesellschaft ist ein Kompetenzzentrum für die Bibel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie unterstützt und fördert die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung von Bibeln, Bibelteilen und biblischer Literatur im In-und Ausland. Sie engagiert sich mit über 146 im Weltbund der Bibelgesellschaften (United Bible Society) zusammengeschlossenen nationalen Bibelgesellschaften dafür, die Bibel in verständlichen, modernen und den Bedürfnissen angepassten Formen zu den Menschen zu bringen.

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