Daniel R. Jackson, NAD-Präsident © Foto: Seth Shaffer/adams

Adventisten zu den Erschiessungen in Baton Rouge, Falcon Heights, und Dallas

Silver Spring, Maryland/USA | 10.07.2016 | APD | International

"Wir sind tief betroffen und beunruhigt durch die tragischen und brutalen Erschiessungen“ der beiden Männer, die durch Polizisten erschossen worden waren sowie der fünf Polizisten durch einen Heckenschützen. „Unser tief empfundenes Beileid und unsere Gebete gelten den sieben in dieser Woche Getöteten, den in Dallas verwundeten Polizisten und Zivilpersonen, ihren Familien, Angehörigen und Freunden.“ Am 8. Juli publizierten Daniel Jackson, Präsident, und Alexander Bryant, Exekutivsekretär der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division NAD), gemeinsam eine Stellungnahme zu den Erschiessungen von Menschen auf offener Strasse in Baton Rouge/Louisiana, Falcon Heights/Minnesota, und Dallas/Texas.

Die vergangene Woche sei „extrem schwierig“ gewesen, so Jackson und Bryant in der gemeinsamen Stellungnahme, weil es bei den Erschiessungen um einen sinnlosen Verlust von Leben gehe. Es sei nun höchste Zeit, in einer gesellschaftlichen Diskussion in offener, ehrlicher und konstruktiver Weise über die Rechte und Gleichheit aller Mitglieder der Gesellschaft zu diskutieren. Dabei müssten auch im Alltag schwierige Themen konstruktiv angegangen werden, egal ob es sich um subtile oder offene Formen rassistischer Intoleranz handle.

G. Alexander Bryant, NAD-Exekutivsekretär © Foto: Seth Shaffer/adams

Der Kampf gehe weiter, dass man wegen der eigenen Hautfarbe um sein Leben fürchten müsse, so die beiden Kirchenleiter. Sie würden den Schmerz empfinden, den die afroamerikanische Gemeinschaft fühle und kämpften mit dem Schmerz.

2016 wurden in den USA 123 Afroamerikaner durch Polizisten erschossen
„Wir waren tief betroffen wegen der Erschiessung zweier Afroamerikanern durch Polizisten letzte Woche“, so Jackson und Bryant. Damit seien im Jahr 2016 in den USA laut Medienberichten 123 Afroamerikaner durch die Polizei erschossen worden. Ebenso betroffen seien sie, dass fünf Polizisten in Dallas/Texas von einem hasserfüllten Bewaffneten erschossen worden seien, der gemäss seiner eigenen Aussage „weisse Menschen und vor allem weisse Polizisten töten“ wollte.

Hass und Rache ist nie die richtige Reaktion
„Der gewaltsame Tod jedes Menschen ist falsch“, heisst es in der Stellungnahme. Auch wenn viele im Land nun wütend und verängstigt seien, „ist Hass und Rache nie die richtige Reaktion.“ Die menschliche Erfahrung zeige, dass Hass zu noch mehr Hass führe. Eine Hilfestellung sei im Leben und Verhalten Jesu zu finden, so die adventistischen Kirchenleiter. Er habe mit Liebe auf Hass reagiert und mit Frieden, wo Zorn regiert habe. „Das Böse kann nicht mit Bösem beseitigt werden; es muss mit Frieden, Liebe und Güte überwältigt werden.“

Der Wut und Frustration begegnen mit klarem nein zu Rassendiskriminierung
Der wachsenden Wut, Frustration und Entfremdung in den USA, die von zunehmendem Misstrauen und Angst begleitet würden, wollten sie begegnen, so Jackson und Bryant.
Individuell und kollektiv wollten sie:
• zuhören, um das Aufschreien jener zu verstehen, die in Angst lebten
• als Adventisten in Nordamerika gemeinsam „nein“ zu Rassendiskriminierung sagen
• auf allen Ebenen der Kirche, ihren Bildungs- und Gesundheits-Institutionen gemeinsam beten und mit kreativen Aktionen das Gemeinsame stärken und Heilung sowie Aussöhnung in die Zivilgesellschaft tragen

Die Stellungnahme der adventistischen Kirchenleitung in Nordamerika zu den Erschiessungen endet mit einem Bibelzitat aus dem Galaterbrief von Apostel Paulus, Kapitel 3, Vers 28: „Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und freien Menschen, zwischen Mann und Frau. Denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zusammen ein neuer Mensch geworden.“ (NGÜ)

Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika
Die protestantische Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat weltweit rund 19 Millionen Mitglieder, davon mehr als eine Million in Nordamerika, in Kanada und den USA. Aufgrund der in der Bibel beschriebenen Ideale versuchten sie die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, heisst es in einer Selbstdarstellung.

Die Stellungnahme der NAD-Kirchenleitung im Original:
http://www.adventistreview.org/church-news/story4181-nad-statement-on-shooting-deaths-in-louisiana-minnesota-and-texas

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