Pastorin Beverly Maravilla (links) mit Pastorin Sandy Roberts, Präsidentin der Southeastern California Conference (SECC) © Foto: SPECTRUM

Adventistische Kirchenleitung in Kalifornien ordiniert Pastorin

Roseville, Kalifornien/USA | 30.06.2017 | SPECTRUM/APD | International

Am 24. Juni wurde in der Kirche der La Sierra Universität, Riverside, Kalifornien/USA, die adventistische Pastorin an der Universitätskirche, Beverly Maravilla, zum Pastorendienst ordiniert. Maravilla hat laut SPECTRUM, Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren (AF) in den USA, das Studium in Religion abgeschlossen und sechs Jahre als Pastorin für Kinder und Familien an der Universitätskirche gewirkt.

An der Ordinationsfeier haben laut SPECTRUM einige Hundert Kirchenmitglieder aus der Ortskirche und ihre Pastorenkollegen an der Kirche der La Sierra Universität sowie weitere Kirchenmitglieder aus dem Bezirk und Leitungspersonen der regionalen Kirchenleitung, Southeastern California Conference (SECC), teilgenommen. Der Beschluss zur Ordination von Beverly Maravilla sei auf Anfrage der regionalen Kirchenleitung, der Southeastern California Conference (Südostkalifornische Vereinigung) von der Pacific Union Conference (Union), überregionale Kirchenleitung, bestätigt worden, schreibt der Autor Jared Wright.

Die Predigt bei der Ordinationsfeier wurde von Chris Oberg, leitende Pastorin der Universitätskirche, sowie zwei weiteren Pastoren gemeinsam gehalten. Nach dem Gebet zur Einsegnung und der Handauflegung beauftragte Pastor Jonathan Park, SECC-Exekutivsekretär, die ordinierte Pastorin Beverly Maravilla.

Sandy Roberts, Präsidentin der regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) in Südostkalifornien, begrüsste Beverly Maravilla offiziell zum Dienst als ordinierte Pastorin in der Adventistischen Kirche. „Auch ich heisse dich willkommen“, sagte Sandy Roberts, „nicht zum Pastorendienst, denn du hast diesen Dienst bereits treu und gut ausgeführt“. Und dies sei auch der Grund, weshalb sie eingesegnet worden sei. Mit der Ordination sei ihr bisheriger Dienst anerkannt worden, so Roberts. „Ich darf dich vielmehr offiziell als ordinierte Pastorin des Evangeliums in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten willkommen heissen. Im Namen der Kirche, deiner Kollegen und der Weltkirche danken wir dir, dass du deiner Berufung treu gefolgt bist.“ Anschliessend überreichte Sandy Roberts der ordinierten Kollegin die Einsegnungsurkunde, den Pastorenausweis sowie eine Bibel.

Keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastoren und Pastorinnen bei Adventisten
Innerhalb der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastorinnen und Pastoren. Im Juni 2015 stimmte die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) in San Antonio/USA als oberstes Organ der Freikirche erneut mehrheitlich gegen einen Antrag, die Entscheidung zur Ordination von Frauen den einzelnen Divisionen zu überlassen. In dieser Frage wurde bereits bei den Weltsynoden 1990 und 1995 negativ entschieden.

Adventistische Frauen können nach der Entscheidung der Weltsynode in San Antonio zwar weiterhin nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Pastorinnen „gesegnet“ und damit beauftragt werden, Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vorzunehmen; doch ist diese Vollmacht örtlich begrenzt. Während die Ordination von Pastoren innerhalb der Freikirche weltweit Gültigkeit hat, dürfen gesegnete Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung auch praktiziert. Ordiniert zum weltweiten Dienst werden lediglich männliche Geistliche. Nur sie dürfen in das kirchenleitende Amt eines Präsidenten einer Vereinigung oder eines Verbandes berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig ist.

Adventistische Weltkirchenleitung anerkennt die Ordination von Pastorinnen nicht
Es sind in den Jahren vor der Weltsynode 2015 in San Antonio sowohl in den USA als auch in wenigen europäischen Staaten gesamthaft knapp 40 Frauen zum Pastorendienst ordiniert worden. Die Einsegnung von Beverly Maravilla zum Pastorendienst ist die erste Ordination nach dem Beschluss der Weltsynode von 2015.

Pastorin Sandy Roberts wurde im Oktober 2013 offiziell von der dafür zuständigen Delegiertenversammlung mit 72 Prozent Zustimmung zur Präsidentin der Südostkalifornischen Kirchenleitung (SECC) gewählt. Voraussetzung für eine Leitungsfunktion in regionalen (Vereinigung) und überregionalen Kirchenleitungen (Union) ist die Ordination. Da die Weltkirchenleitung keine ordinierten Pastorinnen in Leitungsfunktionen anerkennt, ist Sandy Roberts als SECC-Präsidentin im offiziellen Verzeichnis der Weltkirchenleitung nicht aufgeführt. Es heisst dort: „President, ___.“

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