Gefährdet das Beten in Lagern, die von J+S finanziell gefördert werden, die Fördergelder? © Foto: Tor Tjeransen

Glaubensfreiheit der Kinder nicht einschränken

Zürich/Schweiz | 13.09.2017 | APD | Religionsfreiheit

Glaubens- und Gewissensfreiheit seien hohe Güter des Schweizerischen Demokratieverständnisses, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) in einer Resolution zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag vom 17. September 2017. „Die Religionsfreiheit, wie wir sie heute in unserem Land kennen, hat sich in einem jahrhundertelangen Kampf mutiger Frauen und Männer entwickelt“, schreibt die SEA. Glaubens- und Gewissensfreiheit basierten auf der Grundlage gegenseitiger Toleranz und dem Respekt gegenüber anderen Meinungen. Zehn christliche Jugendverbände in der Schweiz sähen sich in ihrer Glaubensfreiheit eingeschränkt. Sie sollen in Zukunft keine J+S-Gelder mehr vom Bundesamt für Sport (BASPO) erhalten, da laut BASPO die Vermittlung von Glaubensinhalten im Zentrum der Arbeit dieser christlichen Jugendorganisationen stehe. Die grossen christlichen Jugendorganisationen sind nicht vom BASPO-Entscheid betroffen.

„In der Schweiz hat jede und jeder das Recht, zu seinem Glauben zu stehen und ihn frei auszuleben. Ein Recht, das längst nicht alle Bürger dieser Welt haben. Nicht zuletzt deswegen sollten wir alles dafür tun, dieses Recht hochzuhalten und dafür einzustehen“, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz. In Vergangenheit hätten viele Schweizer Einschränkungen der Religionsfreiheit von Minderheiten vor allem im Ausland verortet. 2017 seien auch christliche Jugendverbände in der Schweiz direkt damit konfrontiert worden. Sie sollen laut BASPO-Entscheid ab 2018 keine Bundesgelder mehr für ihre Lager erhalten. Dies weil das Vermitteln von Glaubensinhalte der zentrale Faktor dieser Jugendlager sei. Aufgrund des Engagements der SEA, soll im Herbst gemeinsam mit Vertretern der betroffenen Jugendverbände und Vertretern aus der Politik über den Entscheid beraten werden.

Religionsfreiheit – ein Menschenrecht
Ein friedliches Nebeneinander der Religionen sei geschichtlich gesehen eher selten eine Realität gewesen, so die SEA. Gemäss einer Studie des Pew Research Centers aus dem Jahr 2015 würden Christen in 128 Ländern der Erde von den Regierungen oder sozialen Gruppen aufgrund ihrer Religion diskriminiert oder bedroht. Keine andere Religion sehe sich in so vielen Ländern aufgrund des Glaubens Einschränkungen gegenüber.

Die SEA setze sich für ein friedliches Miteinander der Religionen ein. Seinen Glauben mit anderen zu teilen, in Freiheit über die eigenen Überzeugungen zu sprechen und ohne Diskriminierung durch andere Religionen, das solle in der Schweiz weiterhin möglich sein, auch in J+S-Jungscharlagern, so die SEA.

Respekt und Toleranz gegenüber Andersgläubigen
„Anlässlich des Eidgenössischen Bettags 2017 laden wir Mitglieder und Freunde der Schweizerischen Evangelischen Allianz ein, vor Gott zu treten. Überzeugt von Gottes Liebe und Fürsorge für unser Land wollen wir diese Zuwendung Gottes öffentlich verkünden und unsere Mitmenschen darauf hinweisen. Dabei wollen wir darauf achten, dies stets mit grossem Respekt und Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Andersdenkenden zu tun. Denn das Recht unsere Meinung frei zu äussern und über unseren Glauben zu sprechen, was wir Christen einfordern, steht genauso den Mitmenschen in unserem Land zu. Es macht betroffen und traurig, mitansehen zu müssen, welche Konsequenzen die Diskriminierung von Menschen und die Missachtung deren Grundrechte haben kann“, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz.

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