Logos der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO © Grafik: UNO

Schulterschluss in der Schweizer Zivilgesellschaft für UNO-Agenda 2030

Bern/Schweiz | 26.09.2017 | APD | Schweiz

Schweizer NGOs engagieren sich gemeinsam für die Umsetzung der UNO-Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Laut einer Medienmitteilung von Alliance Sud wurde von rund 40 Organisationen in Bern am 25. September die Zivilgesellschaftliche Plattform Agenda 2030 gegründet, die dafür sorgen will, dass echte Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zur obersten Handlungsmaxime des Bundes und anderer Entscheidungsträger wird. Zur Präsidentin der Plattform wurde Eva Schmassmann von Alliance Sud gewählt.

Die Schweiz habe sich bei der Formulierung der ehrgeizigen Ziele der Weltgemeinschaft stark engagiert. Vor exakt zwei Jahren, am 25. September 2015, seien in New York fast alle Staats- und Regierungschefs zusammengekommen, um die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu unterzeichnen, so Alliance Sud.  

Die Gründung der Plattform, an der sich rund 40 Organisationen der Schweizer Zivilgesellschaft beteiligen, wolle sicherstellen, dass „die Schweiz den Worten auch Taten folgen lässt“. Sie wolle ihren Forderungen zur Implementierung der Agenda 2030 in der und durch die Schweiz Nachdruck verleihen.

Der Sonderbeauftragte des Bundes für nachhaltige Entwicklung, Botschafter Michael Gerber, begrüsste die Anwesenden von Entwicklungs-, Menschenrechts-, Friedens-, Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und zeigte sich erfreut über diesen Schulterschluss: „Ohne die aktive Beteiligung und den Druck der Zivilgesellschaft werden wir die ambitionierten Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen können.“

Unterstützung erfuhr die Plattform an ihrer Gründungsversammlung auch aus der Wissenschaft, schreibt Alliance Sud. Peter Messerli, Professor am Center for Development and Environment (cde) der Universität Bern und Co-Vorsitzender des wissenschaftlichen Expertengremiums, das im UNO-Auftrag den globalen Nachhaltigkeitsbericht verfasst, sagte: „Das grösste Transformationspotential der Agenda 2030 liegt in der engen Verflechtung der 17 Ziele. Dazu braucht es die universelle Verantwortung für die Umsetzung und den Einbezug dezentraler Netzwerke von Akteuren. Staatliche, zivilgesellschaftliche und private Entwicklungspartner müssen ihre Strategien überdenken und erneuern“.

Der erstmals gewählte Vorstand der Zivilgesellschaftlichen Plattform Agenda 2030 „weiss mit den Forderungen nach echter Nachhaltigkeit in der Schweizer Politik einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung hinter sich“, so Alliance Sud. Entsprechend genau werde die Plattform verfolgen, wie konsequent der Bund die Umsetzung der Agenda 2030 vorantreibe. „Schon Mitte nächstes Jahr wird die Schweiz vor der UNO über ihre Fortschritte bei der Umsetzung dieser Agenda berichten müssen. Bisher sind die eidgenössischen Fortschritte leider sehr überblickbar geblieben“, sagte Eva Schmassmann von Alliance Sud, die zur Präsidentin der Plattform gewählt wurde.

Laut Medienmitteilung wird die Plattform in den nächsten Monaten, Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Agenda 2030 zuhanden der Schweizer Politik und der Verwaltungen sowie weiterer Entscheidungsträger erarbeiten und die Öffentlichkeit über die Agenda 2030 sensibilisieren und informieren.

Zur Zivilgesellschaftlichen Plattform Agenda 2030 gehören Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Frieden, Gender, Menschenrechte, Entwicklungszusammenarbeit sowie dem Bereich Menschen mit Behinderung und Gewerkschaften an. Einige der Mitgliedsorganisationen sind: CBM Schweiz, HEKS, NGO-Koordination Post-Beijing, Schweizerische Friedensrat, FriedensFrauen Weltweit, Stiftung Zukunftsrat, Terre des Femmes.

Zentral mitorganisiert wurde die Plattform von der Umweltallianz/pro natura, dem Schweizerische Gewerkschaftsbund (SBG), KOFF, der schweizerischen Plattform für Friedensförderung und von Alliance Sud, der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft von sechs Schweizer Hilfswerken.

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