«Reformationszeit» an der SB-Mitgliederversammlung: M. Landgraf, Reformationsbotschafter und E. Reichen als Wibrandis Rosenblatt © Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Schweizerische Bibelgesellschaft mit neuer Strategie

Biel/Schweiz | 22.05.2018 | APD | Schweiz

Am 22. Mai fand mit rund 55 Delegierten von kantonalen Kirchen und Bibelgesellschaften, Freikirchen und Werken im reformierten Kirchgemeindehaus der Pauluskirche in Biel die Mitgliederversammlung statt. Der Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen (BELK) wurde als Kollektivmitglied aufgenommen. Die Bibelgesellschaft informierte über das neue Leitbild und Logo, die Zertifizierung durch das „Gütesiegel Ehrenkodex“ und die Strategie 2017 bis 2022.

Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen (BELK) als Kollektivmitglied aufgenommen
Der Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen (BELK) in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wurde als Kollektivmitglied in die Schweizerische Bibelgesellschaft aufgenommen. Der BELK hat in Basel, Bern, Genf, Zürich und Vaduz Gemeinden.

Jahresbericht 2017
Neues Leitbild und Logo
Die Schweizerische Bibelgesellschaft hat 2017 ein neues Leitbild und ein neues Logo angenommen. Das Logo soll bald eingeführt werden.

«Gütesiegel Ehrenkodex SEA»
Die SB wurde am 24. August 2017 mit dem „Gütesiegel Ehrenkodex SEA», der Schweizerischen Evangelischen Allianz, zertifiziert. Das Gütesiegel verpflichtet die entsprechende Organisation zu Transparenz in der Öffentlichkeit, zu Lauterkeit in der Rechnungslegung und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Spenden. 2017 wurde die «Stiftung Ehrenkodex» gegründet, um die Unabhängigkeit der Zertifizierung zu stärken, welche die Organisation «Gütesiegel Ehrenkodex SEA» ersetzen wird.

Rückgang beim Bibelverkauf
Die Bibelgesellschaft hat einen Rückgang beim Bibelverkauf in deutscher und französischer Sprache zu verzeichnen. Dies betrifft auch die Verkaufszahlen bei Kinderbibeln. Der Bibelleseplan ist als App auf Deutsch und Französisch erhältlich.

Evangelienübersetzung des Byzantinischen Textes Deutsch
Die Evangelienübersetzung des Byzantinischen Textes Deutsch (BTD) liegt in der vorläufigen Endfassung vor. Bis die Druckfassung steht, müssen noch alle Namen, Masse und Währungen überprüft werden.

Neue Rechnungslegung gemäss «Swiss GAAP FER 21»
Die Bibelgesellschaft hat die Fachempfehlungen zur Rechnungslegung «Swiss GAAP FER 21» angenommen. Es sind dies laut Swiss GAAP FER «die Schweizer Rechnungslegungsstandards, die ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (True and Fair View) vermitteln.» Diese Rechnungslegung nach «Swiss GAAP FER 21» ist eine der Voraussetzungen für Non-Profit-Organisationen von der «Zewo» oder der «Stiftung Ehrenkodex» zertifiziert zu werden.

Bibelgesellschaft gibt sich für 2017 – 2022 eine Dachstrategie
Die SB hat sich mit einer externen Begleitung eine Dachstrategie gegeben und für die entsprechenden strategischen Geschäftsfelder, Produktionen (Zeitschriften, Bibelleseplan etc.), Verkauf, Inland und Internationale Kooperationen, Ziele definiert:. Im Geschäftsfeld Internationale Kooperationen sind Länder und Sprachregionen für die Zusammenarbeit festgelegt worden: Armenien, Libanon, Palästina, Sibirien, Südsudan, Peru, Tschad, Kamerun und Namibia.

«Bibel im Faktencheck» – Text und Kontext in zwei Spalten
Irene Gysel, Präsidentin der Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich, befürchtet, dass das Bibelwissen in der Öffentlichkeit schwindet. Das Wissen der Universitäten über die Bibel sowie der damit zusammenhängenden archäologischen, geschichtlichen, soziologischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse gelange nicht mehr an die Öffentlichkeit. Irene Gysel stellte das Projekt «Bibel im Faktencheck» der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich vor. Demnach soll eines der Evangelien in zwei Spalten verfasst werden: Links der Bibeltext, rechts die Fakten dazu bzw. was man über den Textabschnitt weiss. Infos zum Projekt:
http://www.stiftung-eg.ch/fileadmin/user_upload/Dokumente/STA_F-flyer_Bibelfaktencheck_gzD_small.pdf

«Reformationszeit – ein Blick in den damaligen Alltag»
Am Nachmittag gab Michael Landgraf, Reformationsbotschafter, in der Rolle eines Druckermeisters über Zünfte, Bauernkrieger und Reformatoren einen Einblick in den Alltag der Reformationszeit. Der Reformationsbotschafter stellte dabei auch das Buch «Der Protestant» vor.

Elisabeth Reichen führte auf Französisch als Wibrandis Rosenblatt, die nacheinander die Frau der drei bedeutenden Reformatoren Johannes Oekolampad, Wolfgang Capito und Martin Bucer gewesen war, ins Leben der Reformatorenfrau ein. Sie schilderte auch die Begegnung mit Sébastien Castellion (1515-1563), protestantischer Theologe, der die Religionsfreiheit gegenüber Johannes Calvin mit den Worten verteidigte: "Tuer un homme ce n'est pas défendre une doctrine, c'est tuer un homme." («Einen Menschen töten ist nicht eine Lehre verteidigen, sondern einen Menschen töten»).

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