Reto Mayer, abtretender Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft © Foto: privat

Reto Mayer, Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft, tritt zurück

Basel/Schweiz | 27.05.2019 | Basel | Schweiz

Reto Mayer, Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB), ist am 21. Mai, anlässlich der SB-Mitgliederversammlung in der Zwinglikirche in Schaffhausen zurückgetreten. Martin Vogler, SB-Vizepräsident, und Eva Thomi, SB-Geschäftsleiterin, haben Mayers langjährigen Einsatz verdankt. Reto Mayer, adventistischer Pastor und Finanzfachmann arbeitet in der europäischen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Intereuropäische Division EUD) in Bern. Mayer wurde 2003 in den Vorstand der Schweizerischen Bibelgesellschaft gewählt und 2013 zu deren Präsident. Regula Tanner, SB-Vizepräsidentin übernimmt das Präsidium ad interim für ein Jahr.

2003 hat die Schweizerische Bibelgesellschaft einen Rundbrief an alle Mitgliedsinstitutionen mit der Anfrage verschickt, ob sich jemand zur Mitarbeit im Vorstand der Schweizerischen Bibelgesellschaft zur Verfügung stelle. Dieser Brief gelangte auch an die Schweizer Union der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1994 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft ist. Reto Mayer, adventistischer Pastor und Finanzfachmann, der in der europäischen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (Intereuropäische Division EUD) in Bern arbeitet, hat daraufhin seinen Lebenslauf eingereicht und wurde 2003 in den Vorstand der Schweizerischen Bibelgesellschaft gewählt.

Nach 16 Jahren der Mitarbeit im Vorstand wollte ich aufhören“, sagte Mayer gegenüber dem Adventistischen Pressedienst APD Schweiz.

Gute zwischenkirchliche Zusammenarbeit - «Der Adventist und die Reformierte»
Der Vorstand der Schweizerischen Bibelgesellschaft bestehe vor allem aus Mitgliedern der Reformierten Landeskirche und einem Mitglied der Christkatholischen Kirche. Als Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sei er der einzige Vertreter einer Freikirche im Vorstand der Schweizerischen Bibelgesellschaft gewesen. Bei seiner Wahl zum Präsidenten hätten die Vertreter zweier grossen reformierter Kantonalkirchen noch Fragen klären wollen, so Mayer. Seine Antworten hätten die Bedenken offensichtlich ausgeräumt.

«Der Adventist und die Reformierte, das war in unserem Fall eine gelungene Version», sagte Eva Thomi bei der Verabschiedung und dankte Mayer für seinen langjährigen, engagierten Einsatz.

«Ich habe im Vorstand neue Bekannte und Freunde aus einer mir bis anhin ‘anderen Welt’ kennen gelernt, was mich sehr bereichert hat. Diese Zusammenarbeit mit Christen anderer Kirchen zur Bibelverbreitung hat meine persönliche Identität als Siebenten-Tags-Adventist gestärkt», sagte Mayer in einem Resumee. «Wir sind respektvoll miteinander umgegangen», so Mayer, und: «Ich freue mich sehr, dass durch meine Anwesenheit im Vorstand und als Präsident, die Leute ein anderes Verständnis von den Adventisten und der Freikirche bekommen haben».

Zusammenarbeit mit nationalen Bibelgesellschaften und dem Weltbund
Als Präsident habe er die Vorstandssitzungen und die Mitgliederversammlungen geleitet und sei im Kontakt mit der Geschäftsleiterin gestanden. Er habe die Ziele der Bibelgesellschaft, die Bibel oder Bibelteile den Menschen in der «Sprache ihres Herzens» zugänglich zu machen, gefördert. Die Schweizerische Bibelgesellschaft habe deshalb auch die Bibelverbreitungsprojekte des Weltbunds der Bibelgesellschaften (United Bible Societies, UBS) unterstützt. Aufgrund der drei Hauptsprachen in der Schweiz, habe die SB-Geschäftsleiterin die Zusammenarbeit mit den Bibelgesellschaften in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien gesucht, sagte Mayer.

Rückblick und Ausblick
In den Jahren, die er überblicken könne, sei der Verkauf von Bibeln in der Schweiz stark zurückgegangen, so Mayer. Das habe auch mit der Zunahme der sozialen Medien zu tun und dem geänderten Leseverhalten. Dennoch sei es der SB-Geschäftsleiterin nicht nur marketingmässig darum gegangen, das Produkt «Bibel» zu verkaufen, sondern die Bibel als Wort Gottes bekannt zu machen, was ihn sehr gefreut habe. Die negativen Zahlen hätten den Vorstand stark beschäftigt. Die ergriffenen Massnahmen hätten aber nur teilweise die gewünschte Wirkung gezeigt.

Die Schweizerische Bibelgesellschaft stehe vor Herausforderungen, da die Spender immer älter würden und es schwierig sei, neue Spender zu finden, so Mayer. Das neue Spendentool ermögliche nun auch online zu spenden. Es gehe aber auch darum, die Bibel als Buch für die neuen Medien tauglich und den Menschen zugänglich zu machen und vor allem, dass die Bibel weiterhin als Gottes Wort an die Menschen verstanden und gelesen werde.

Die Schweizerische Bibelgesellschaft
„Die Schweizerische Bibelgesellschaft unterstützt und fördert die Übersetzung, Verbreitung und Herstellung von Bibeln, Bibelteilen und biblischer Literatur im In- und Ausland. Sie engagiert sich dafür, die Bibel in verständlichen, modernen und den Bedürfnissen angepassten Formen zu den Menschen zu bringen.“
Mehr Infos: https://www.die-bibel.ch

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