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Mehr Scheidungen im Jahr 2018 in der Schweiz

Bern/Schweiz | 27.06.2019 | APD | Schweiz

2018 stieg die Zahl der Scheidungen gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent. Bei unverändertem Scheidungsverhalten ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen eines Tages mit einer Scheidung enden. Darüber hinaus wurden in der Schweiz 2018 mehr Eheschliessungen, Geburten und Todesfälle registriert. Einzig die Zahl der eingetragenen Partnerschaften ging zurück. Soweit die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS), die am 27. Juni publiziert wurde.

Demnach stieg ab Ende der 1960er-Jahre die Zahl der Scheidungen rasant und erreichte 1999 den Wert von 20.800. Im Jahr 2010 wurde mit 22.100 Scheidungen eine Rekordzahl registriert. Diese beiden Spitzenwerte seien eine Folge der Änderungen des Scheidungsrechts, so das BFS. Die Scheidungsgründe werden nicht erhoben; die Statistik wird aus Daten der amtlichen Register erstellt.

Viele Scheidungen nach 20 oder mehr Ehejahren
2018 wurden 16.500 Scheidungsurteile ausgesprochen; dies entspricht einer Zunahme um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zunahme betrifft sowohl Schweizer Paare (+0,6 Prozent) als auch gemischt-nationale Paare (+3,0 Prozent) und ausländische Paare (+12,4 Prozent).

Durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung liegt bei 15,2 Jahren
40 Prozent der Scheidungen erfolgen in den ersten zehn Ehejahren und 30 Prozent nach 20 oder mehr Ehejahren. Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung liegt bei 15,2 Jahren. Sollte sich das 2018 beobachtete Scheidungsverhalten zukünftig nicht verändern, ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (40,2 Prozent) eines Tages geschieden werden.

Rate der Scheidungen, bei denen minderjährige Kinder mitbetroffen sind, sinkt
Seit Mitte der 1990er-Jahre ist der Anteil der Scheidungen, bei denen minderjährige Kinder mit betroffen sind, unter die 50 Prozent-Marke gesunken. 2018 waren bei 46 Prozent der Scheidungen minderjährige Kinder mit betroffen, 1970 lag dieser Wert bei 60 Prozent. Im Kanton Genf wurden am meisten Scheidungsurteile ausgesprochen, im Kanton Uri am wenigsten.

Eheschliessungen in der heutigen Zeit
2018 wurden in der Schweiz 40.700 Ehen geschlossen, das sind 0,3 Prozent mehr als 2017. Diese Zunahme betraf sowohl die Eheschliessungen zwischen zwei Schweizer Staatsangehörigen (+0,5 Prozent) als auch diejenigen zwischen ausländischen Staatsangehörigen (+2,1 Prozent). Die gemischt-nationalen Eheschliessungen gingen hingegen zurück (–0,8 Prozent). Die Heiratshäufigkeit, das heisst die Bereitschaft zu heiraten, nimmt dennoch weiter ab. Der geschätzte Anteil der Männer und Frauen, die eines Tages heiraten werden, wird von Jahr zu Jahr kleiner.

Zunahme von späteren Mutterschaften, Frauenpartnerschaften und der Lebenserwartung bei Männern
Link zur Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik mit Angaben zu zunehmend späterer Mutterschaft, zunehmender Lebenserwartung bei den Männern sowie Zunahme des Anteils von Frauenpartnerschaften:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.assetdetail.8866219.html

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