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Kirchen trauern und reagieren auf die Gewalt in den USA

El Paso, Texas und Dayton, Ohio/USA und Genf/Schweiz | 06.08.2019 | APD | International

Bei zwei Anschlägen in El Paso, Texas, am 3. August und am 4. August in Dayton, Ohio sind in den USA über 30 Personen ums Leben gekommen und mindestens 46 verletzt worden. Der Schütze in El Paso wurde verhaftet, jener in Dayton wurde von der Polizei erschossen. Siebenten-Tags-Adventisten, der Nationale Kirchenrat der USA sowie der Weltkirchenrat verurteilen die Gewalt und fordern gesetzliche Massnahmen, die den Zugang zu Schusswaffen einschränken.

Adventisten: «Schockiert und traurig über die unsägliche Tragödie»
Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in West Texas und im Bundesstaat New Mexico (Texico-Conference) mit Sitz in Corrales, New Mexico, ist «schockiert und traurig über die unsägliche Tragödie», die sich in El Paso ereignet hat. Es gebe «keine rationale Erklärung für einen so abscheulichen Akt der Gewalt und Zerstörung». Gemeinsam mit den vielen anderen würden sie um Trost, Kraft und Heilung für Verletzte und die Opferfamilien beten.

Die adventistische Kirchenleitung in Dayton (Ohio-Conference) hielt fest, dass es sich um die 250. Massenerschiessung in den USA im laufen Jahr handle. «Wir trauern um den Verlust unschuldiger Leben», so die Kirchenleitung. Sie sprach den Verletzten sowie den Angehörigen und Freunden der Opfer «unser tief empfundenes Beileid» aus. «Eine Welt voller Hass muss die Liebe Jesu in seinem Volk wie nie zuvor sehen», sagte Pastor Ron Halvorsen Jr., Präsident der Kirchenleitung in Ohio-Konferenz.

Gleichzeitig wurde auf die Erklärung der adventistischen Weltkirchenleitung von 1990 zur «Ächtung des Verkaufs von Handfeuerwaffen an Zivilisten» hingewiesen:
https://www.adventisten.ch/fileadmin/adventisten.ch/files/dateien_pdf/dokumente_und_stellungnahmen/01_stellungnahmen_erklaerungen/1990_A%CC%88chtung_des_Verkaufs_von_Handfeuerwaffen_an_Zivilisten_ERAD.pdf

Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK) fordert Massnahmen gegen Waffengewalt
«Wir sind mit unseren Schwestern und Brüdern in den USA in diesen Stunden der Trauer und Verwirrung», sagte ÖRK-Generalsekretär Dr. Olav Fykse Tveit, «und zusammen mit unserem Beileid schliessen wir uns den dringenden Aufrufen von Kirchen und Kirchenleuten nach echten Abhilfemassnahmen gegen die Waffengewalt an».

«Wir wissen», sagte Tveit, «dass die Frage der Waffen in den USA mit grösseren Themen wie Gewalt, Rasse und politische Polarisierung zu tun hat». Es handle sich nicht nur um eine gesetzgeberische Frage, sei dies aber auch. Gesetzgeberische Lösungen in den USA würden oft von Lobbygruppen behindert, die sich auf die durch den zweiten Verfassungszusatz (Second Amendment) der US-Verfassung, bezüglich der garantierten Rechte zum Besitz und Tragen von Waffen berufen, heisst es in der Mitteilung des Weltkirchenrats.

Nationaler Kirchenrat der USA: Gewählte Politiker haben Angst vor der Waffenlobby
Jim Winkler, Präsident und Generalsekretär des Nationalen Kirchenrats der USA (National Council of Churches) in den USA, kommentierte die Schiesserei mit den Worten: «Es gibt keinen Grund für jemanden, Angriffswaffen zu besitzen, die für den Einsatz im Krieg geschaffen wurden. Es gibt eine breite öffentliche Unterstützung für die Forderung nach Bewilligungen zum Besitz persönlicher Waffen, für ein Verbot von Angriffswaffen sowie für Hintergrundüberprüfungen. Der einzige Grund, warum sich gewählte Amtsträger weigern, Massnahmen im Sinne der Wünsche der Wähler zu ergreifen, besteht darin, dass sie die Macht der Waffenlobby fürchten», so Winkler. Der Nationale Kirchenrat der USA ist der Zusammenschluss von 37 protestantischen, orthodoxen und anderen christlichen Konfessionen.

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