George und Nawal aus Syrien auf Plakat für neue Serie beim Hope TV „Gesichter der Verfolgung“ © Foto: Open Doors

UN-Gedenktag für Opfer religiöser oder weltanschaulicher Gewalt

Rom/Italien und Burgdorf/Schweiz | 21.08.2019 | APD | Religionsfreiheit

Der 22. August 2019 wurde von der 73. Generalversammlung der Vereinten Nationen im Mai 2019 zum «Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten auf der Grundlage von Religion oder Weltanschauung» bestimmt. Die UN-Mitgliedstaaten, internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und NGOs werden aufgefordert, den Tag gebührend zu begehen, wie Fides, Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke, berichtete.

Der Entwurf zur Resolution war vom polnischen Aussenminister Jacek Czaputowicz eingebracht und von acht weiteren Staaten unterstützt worden. Die Resolution verurteilt jede Art von Gewalt gegen Personen auf der Grundlage ihrer Religion oder Weltanschauung sowie jeden direkten Angriff gegen deren Häuser, Geschäfte, Unternehmen, Schulen, Kulturzentren und Gebetsstätten, sowie Anschläge auf Personen, religiöse Stätte und Heiligtümer. Dies verstosse gegen das Völkerrecht, heisst es im Dokument. Es sei eine der Hauptaufgaben von Staaten, die Menschenrechte zu schützen und zu fördern. Das beinhalte auch den Schutz von Personen, die zu religiösen Minderheiten gehörten, einschliesslich ihres Rechts, ihre Religion oder Weltanschauung frei auszuüben.

Demnach sei es auch wichtig, dass die bestehenden Vorschriften besser in den Rechtssystemen umgesetzt und durchgesetzt werden, damit Individuen vor Diskriminierung und Hassverbrechen geschützt seien.

Christen stark von Diskriminierung und Gewalt betroffen
Die Christen sind weltweit am stärksten von religiöser motivierter Gewalt betroffen, wie der jüngste unabhängige Bericht im Auftrag des britischen Aussenministers Jeremy Hunt zeigt, schreibt Open Doors Schweiz, christliches Hilfswerk, das sich für verfolgte Christen einsetzt.

Das Independent Research Centre in Washington/USA erstellte eine Liste von Ländern, in denen die Regierungen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder ihrer Überzeugungen «sehr starken Druck» auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ausüben. An der Spitze der Liste steht China, gefolgt vom Iran, Indonesien, Malaysia und den Malediven.

Philippe Fonjallaz, Direktor von Open Doors Schweiz, begrüsst die Entscheidung der UNO, den 22. August zum Gedenktag zu erklären, um an diejenigen zu erinnern, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen unter Gewalt zu leiden haben. «Wir stehen zu denen, deren Leben auf dramatische Art und Weise von Gewalt geprägt ist, nur weil sie der «falschen» Religion angehören oder sich weigern, ihren Glauben zu leugnen», erklärt er. «Auch wenn diese Erklärung nicht alle Aspekte der religiösen Verfolgung, sondern nur Fälle von Gewalt anprangert, gibt sie der Hoffnung Ausdruck, dass die internationale Gemeinschaft ihre Augen für ein Phänomen öffnet, das sich Jahr für Jahr weltweit verschlimmert.»

Angriffe auf Christen und Kirchen
Open Doors veröffentlicht jährlich den Weltverfolgungsindex, der die 50 Länder auflistet, in denen die Situation für Christen am schwierigsten ist. Aus der Ausgabe 2019 geht hervor, dass zwischen November 2017 und Oktober 2018 in den 50 untersuchten Ländern mehr als 4100 Christen aus religiösen Gründen getötet wurden, darunter 3700 allein in Nord- und Zentralnigeria.

An Ostern 2019 starben bei Angriffen auf drei Kirchen in Sri Lanka mehr als 250 Menschen; 176 Kinder verloren Mutter oder Vater oder beide Elternteile; einige Familien verloren alle ihre Kinder. Anfang dieses Jahres kamen bei einem Angriff in einer Kirche auf den Südphilippinen 20 Menschen ums Leben. In Indonesien griffen Selbstmordattentäter 2018 an einem einzigen Tag drei Kirchen an.

Zum Weltverfolgungsindex von Open Doors: https://www.opendoors.ch/index

Zur TV-Serie «Gesichter der Verfolgung»:
https://www.hopechannel.de/tv/mediathek/serie/ml/gesichter-der-verfolgung/

Der Fides Artikel wurde redaktionell bearbeitet gemäss CC BY 4.0 / Creative Commons Namensnennung 4.0

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