Logo für «Sonntag der verfolgten Kirche» © Grafik: SEA

Gewalt gegen Christen verdient mehr Aufmerksamkeit

Zürich/Schweiz | 30.10.2019 | APD | Religionsfreiheit

Es sei ein Drama, was sich in zahlreichen Weltgegenden und doch weitgehend abseits der breiten öffentlichen Wahrnehmung abspiele, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA.RES zum Sonntag der Verfolgten Kirche vom 10. und 17. November 2019. Die Religionsfreiheit werde zunehmend verletzt, wobei Christen besonders betroffen seien. Am Sonntag der Verfolgten Kirche seien die Kirchen in der Schweiz eingeladen, für Religionsfreiheit insbesondere in China, Nigeria und der Ostukraine zu beten.

Laut SEA widerfährt der Zivilbevölkerung in Syrien in diesen Tagen einmal mehr unermessliches Leid. Unter anderem würden auch Wohngebiete und Kirchen der christlichen Minderheit gezielt angegriffen, um diese aus der Region zu vertreiben. Verschiedene, in der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA-RES zusammengeschlossene Hilfswerke leisteten Soforthilfe vor Ort.

«Diese Aktualität ist nur eines von zahlreichen Beispielen für Einschränkungen der Glaubensfreiheit, Verfolgung und Gewalt, die weltweit immer mehr Menschen aufgrund ihrer Religion erleiden. Am stärksten betroffen sind Angehörige des christlichen Glaubens» so die SEA. Erneut würden sich deshalb im November an einem speziellen Gebetssonntag für verfolgte Christen in über 100 Ländern Menschen versammeln, um dieser traurigen Realität zu gedenken und für die Verfolgten, aber ebenso für die Verfolger zu beten. Die in der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) tätigen Organisationen rufen mit dem Sonntag der Verfolgten Kirche – am zweiten und dritten Novembersonntag – auch die Kirchen in der Schweiz dazu auf und führen zahlreiche Veranstaltungen durch. In diesem Jahr stehen dabei China, Nigeria und die Ostukraine im Mittelpunkt:

Ostukraine
In den Gebieten Donezk und Lugansk in der Ostukraine sind seit diesem Jahr alle protestantischen Kirchen per Gesetz entweder verboten oder die von ihnen geforderten Neuregistrierungen noch unbeantwortet. Im Bezirk Lugansk stürmen diesen Sommer bewaffnete Soldaten in den Gottesdienst einer lokalen Kirche, da die Versammlung illegal sei.

Nigeria
Aus Nigeria überschlagen sich in den letzten Wochen die Meldungen von getöteten und entführten Christen. So werden Anfang Oktober sechs Teenager und zwei Lehrer aus einer christlich geführten Schule entführt. Eine knappe Woche später stirbt das Mitglied einer Kirche bei einem Angriff auf ein Dorf, vier weitere werden entführt. Das Land mit 47 Prozent Christen belegt Platz 12 im Weltverfolgungs-Index 2019 der Organisation Open Doors.

China
In China ist das Bild regional unterschiedlich, doch die Einschränkungen für die rund 5 Prozent Christen im Land nehmen infolge der seit 2018 geltenden «Bestimmungen für Religionsangelegenheiten» zu: Kirchen werden geschlossen, Bibeln und Kreuze zerstört, christliche Leiter verhaftet, Sonntagsschule und Jugendarbeit verboten. China hat sich im Weltverfolgungs-Index 2019 dementsprechend von Platz 43 auf 27 verschlechtert.

Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR), Linus Pfister, betont, dass der Blick aufgrund aktueller Ereignisse über diese drei Weltgegenden hinausgehen muss: «Angesichts der vielen Horrormeldungen von Gewaltverbrechen an Christen, wie beispielsweise in Syrien, wollen wir auch an Christen in anderen Ländern denken. Unser Beten und Handeln soll ihnen Hoffnung vermitteln.» Weitere Informationen zum Sonntag der Verfolgten Kirche und den Fokusländern sind unter www.verfolgung.ch zu finden, insbesondere im aktuellen Dossier zum Gedenktag 2019.

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