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Buchrezension: Übermorgenland – Eine Weltvorhersage

Basel/Schweiz | 07.01.2020 | APD | Buchrezensionen

Markus Spieker, Übermorgenland – Eine Weltvorhersage, Fontis – Brunnen Verlag Basel, 2019, 320 Seiten, Paperback, 20,00 EUR, ISBN/EAN: 9783038481645

Der ehemalige ARD-Korrespondent Markus Spieker wagt in seinem neusten Buch eine Weltvorhersage. Ausgangspunkt ist der rapide Wandel der Welt und die grosse Orientierungslosigkeit des Westens. Diese Tatsachen gefährden die Zukunft der Welt. Spieker beschreibt die wichtigsten Trends und möchte Tipps zur Zukunftssicherung geben. Er will krisensicher machen und verweist dabei auf die Zukunft. Dazu widmet er sich in zehn Thesen dem Gesternland, mit zwanzig Thesen beschreibt er das Morgenland und wiederum zehn Thesen weisen den Weg ins Übermorgenland. Spieker gibt so Antworten auf die Fragen „Warum verstehen wir die Welt nicht mehr?“, „Wohin die wird sich die Welt entwickeln?“ und „Wie werden wir besser, krisenfester und unsterblich?“

Zur Weltlage
Spiekers Beobachtungen zur Weltlage werden dabei nuanciert, pointiert, persönlich, kritisch und auch manchmal politisch unkorrekt in glatter, anregender Weise zusammengefasst. Das Buch ist so unterhaltsam geschrieben, dass es das bitterernste Thema fast vergessen lässt. Es steht nämlich nicht gut um uns. Nichtverstehen ist angesichts aller Fake-News, Gurus, Weltverbesserer, Karrieregeilheit und Ichbezogenheit der Normalzustand. Die Umwelt wird unaufhaltsam unwirtlicher, da voller, widersprüchlicher, wärmer, wütender, härter, schmutziger, ungleicher und sinnloser. Doch der Journalist bleibt bei dieser Generalkritik nicht stehen, sondern geht weiter. Seine Lösungen sind durchaus als alternativ zu bezeichnen, wenn er von Konsumdiät spricht, von Gemeinschaftsgefühlen und Tradition. Auch spirituelle Themen wie Sinn, Glück und Gott finden einen Platz.

Für den Leser
Das Übermorgenland von Spieker liegt tatsächlich in der Zukunft. Damit mögen die Aussagen der Weltvorhersage etwas prophetisch erscheinen. Tatsächlich sind religiöse Obertöne nicht zu überhören. Hier schreibt einer, der orientiert ist, weil er Halt im christlichen Glauben gefunden hat. Mit dieser Weltsicht wird die tatsächliche Weltlage gedeutet und bewertet. Natürlich macht dieser Standpunkt angreifbar, da es unpopulär ist, persönliche, metaphysische Überzeugungen als Bewertungsgrundlage zu nutzen. Doch der Autor ergänzt wage Ahnungen und persönliche Beobachtungen mit harten Fakten. Dabei ist Spieker mutig und scheint kein Problem damit zu haben, unbequem zu sein. Er denkt nicht nur gegen den Strich, er bürstet auch dagegen. Das hinterlässt beim Leser schliesslich ein Gefühl zwischen erfrischender Wohltat und geistigem Unbehagen.

Was wird kommen? Wir wissen es nicht, wir können es nur erahnen. Ob Spiekers Vorhersagen wirklich eintreffen werden, wird sich zeigen. Vielleicht wird aber alles noch viel schlimmer/besser, je nachdem, ob wir eher pessimistisch denken oder mehr optimistisch unterwegs sind.

Claudia Mohr

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