Dominic Bornand, Pastoralassistent in den adventistischen Kirchgemeinden in Heimberg, Krattigen und Thun © Foto: privat

Neuer Pastoralassistent für die Adventgemeinden im Berner Oberland

Zürich/Schweiz | 13.01.2020 | APD | Schweiz

Nach fünfeinhalb Jahren Theologiestudium hat Dominic Bornand (32) am 1. Januar 2020 seine Tätigkeit in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten begonnen. Er arbeitet während zwei Jahren als Pastoralassistent in den adventistischen Kirchgemeinden im Berner Oberland, Heimberg, Krattigen und Thun, und absolviert damit den praktischen Teil seiner Ausbildung.

Dominic Bornand arbeitet mit dem Bezirkspastor und Mentor Guillaume Couvreur zusammen. Gemeinsam betreuen sie die adventistische Kirchgemeinde in Thun, mit 73 Mitgliedern, die Gemeinde in Krattigen mit 110 Mitgliedern, zu der auch das Alters- und Pflegeheim Oertlimatt gehört, sowie die Gemeinde Heimberg mit 29 Mitgliedern. Bei den Adventisten wird man durch die Glaubenstaufe Kirchenmitglied. Kinder adventistischer Eltern werden nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich freue mich auf die Herausforderung, die Tätigkeit als Pastor im eigentlichen Sinne des lateinischen Wortes ‘Hirte’ auszuüben. Die leitende Aufgabe des Hirten basiert in erster Linie auf seinem Dienst zum Wohle der Herde. Demzufolge, wünsche ich mir, dass meine Arbeit zum Wohle aller in meinem Wirkungskreis wird», sagte Bornand gegenüber dem APD.

Er werde in den drei adventistischen Kirchgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Dominic Bornand. Im Weiteren werde er seine Arbeit vorwiegend auf die Jugendlichen fokussieren, indem er sich lokal, wie auch in der gesamten Deutschschweiz, in der Adwaarbeit (Pfadfinder) sowie für Teens engagiere.

Werdegang
Der gebürtige Schweizer ist im Kanton Aargau aufgewachsen und hat dort die Schulen besucht. Nach der Matura, mit Schwerpunkt Bio/Chemie und Ergänzung Physik, studierte er von 2006 bis 2010 Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, in Oberösterreich. Das Seminar ist eine Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Er schloss mit einem Bachelor in Theology (B.Th.) ab. 2012 beendete er mit einem Master of Arts in Religion (M.A.), an der Andrews University, Berrien Springs, Michigan/USA, das Theologiestudium. Seit 2013 arbeitet Dominic Bornand an seinem Doktorat im Neuen Testament (Ph.D. in Religion), mit Schwerpunkt auf dem paulinischen Gesetzesverständnis im Römer- und Galaterbrief, an der Andrews University. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistent ist der praktische Teil der Ausbildung adventistischer Pastoren und Pastorinnen.

Dominic Bornand ist verheiratet und hat mit seiner Frau Maria drei Kinder im Vorschulalter. Er reist gerne, liebt Holzwerken und Ballsportarten.

Berufliche Perspektive
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten der adventistischen Kirchgemeinden im Bezirk
Adventgemeinde Heimberg (Steffisburg): https://steffisburg.adventisten.ch/
Adventgemeinde Krattigen: https://krattigen.adventisten.ch/
Adventgemeinde Thun: https://thun.adventisten.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus. In der Deutschschweiz sind sie im Beobachterstatus des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, «VFG - Freikirchen Schweiz».

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2018 lebten 4.757 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 54 Kirchgemeinden und sechs Gruppen. Weltweit sind mehr als 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

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