Coronavirus © Foto: Pete Linforth auf Pixabay

Adventisten: Kirchenleitungen und Hilfswerke vereint gegen Coronavirus

Weiterstadt/Deutschland | 28.02.2020 | APD | International

Aufgrund der immer stärkeren Ausbreitung des Coronavirus arbeiten die Kirchenleitungen der Siebenten-Tags-Adventisten sowie ihre angegliederten Hilfsorganisationen eng zusammen. So hat der Leiter der Gesundheitsabteilung der Weltkirchenleitung, der Mediziner Peter N. Landless (Silver Spring, Maryland/USA) in dieser Woche eine Orientierung an alle teilkontinentalen Kirchenleitungen herausgegeben. Parallel dazu wird die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA gemeinsam mit dem ADRA-Netzwerk in China, Asien und mit ADRA International bei der Beschaffung von Atemschutzmasken mithelfen.

Informationsschreiben an Kirchgemeinden weltweit
In einem Schreiben, dass auch von den regionalen sowie überregionalen Kirchenleitungen verbreitet wird, geht Landless auf die bisher bekannten Verbreitungswege der Infektionswelle ein und fasst die gängigen Vorbeugemassnahmen zusammen. Das Fortschreiten der Krankheit könne zu einer schweren Lungenentzündung mit Zerstörung des Lungengewebes und schliesslich zum Tod führen. Es habe sich ausserhalb Chinas ausgebreitet und es könne nicht vorhergesagt werden, wie weit sich die Infektion noch verbreiten werde. Viele Länder hätten Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung ergriffen einschliesslich der Einführung einer Quarantänezeit für die Erkrankten. Der Zeitraum, in dem eine Person infektiös sein könne, liege zwischen zwei und vierzehn Tagen. Die Quarantänezeit betrage zwei Wochen.

Warnung vor Panikmache – Ermutigung zu einem gesunden Lebensstil
Weiter heisst es in dem Schreiben: „Die Übertragung erfolgt durch die Ausbreitung von Tröpfchen, wenn infizierte Menschen husten oder niesen und diese Tröpfchen Zugang zum Körper über die Atemwege (Lungen) erhalten. Zu den Symptomen gehören Fieber, Husten, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit; einige Patienten können Durchfall haben, andere sehr leichte bis gar keine Symptome.“

Die Leiterin der Gesundheitsabteilung für den Bereich West- und Südeuropa, Valérie Dufour, warnt vor Panikmache in dieser Angelegenheit. Es gehe darum informiert zu bleiben, Kontaminationen zu vermeiden, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, sowie mögliche Szenarien und ihre Auswirkungen auf das persönliche und berufliche Leben zu berücksichtigen.

Am 29. Februar keine adventistischen Gottesdienste in fünf Regionen Italiens
Die Kirchenleitung der Adventisten in Italien, hat - wie von der italienischen Regierung angeordnet - ihre Mitglieder in fünf Regionen Norditaliens aufgefordert, am Samstag, 29. Februar keine Gottesdienste abzuhalten.

Schweiz: Bundesrat verbietet bis 15. März Grossveranstaltungen
In der Schweiz hat der Bundesrat am 28. Februar auf die jüngste Entwicklung der Coronavirus-Epidemie reagiert und stuft die Situation in der Schweiz als «besondere Lage» gemäss Epidemiengesetz ein. Er verbietet bis zum 15. März Grossveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen. Siehe dazu die Informationen des Bundesamts für Gesundheit BAG (http://ow.ly/tlTk30qlqrI). In Deutschland werden die Veröffentlichungen des Robert-Koch Instituts (www.rki.de) mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums empfohlen.

ADRA kooperiert mit anderen Hilfsorganisationen in China
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hilft mit dem ADRA-Netzwerk den Bürgern Asiens, sich selbst zu schützen. Es laufen Vorbereitungen, die Verbreitung des Virus zu begrenzen. „Unser Büro in Hongkong wird mit der Bedarfsermittlung beginnen, sobald die Genehmigung dazu vorliegt. Wir arbeiten eng mit der chinesischen Regierung und den lokalen Behörden zusammen, um die Richtlinien einzuhalten und zu vermeiden, dass unsere Mitarbeiter Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind", berichtet Mario Oliveira, Leiter des Emergency Managements bei ADRA International, Silver Spring/USA. Es habe sie ein Hilfeersuchen erreicht und es laufen Bemühungen, den Bedarf zu erfüllen.

Weiter teilte Oliveira mit, dass ADRA in Asien Schulungen zur Reduzierung des Infektionsrisikos anbieten werde. In Afrika und im Südpazifik würden Bereitschaftspläne zur Bekämpfung des Virus entwickelt.

Da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar wegen des Coronavirus 2019-nCoV einen globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, sei die internationale Zusammenarbeit und der Informationsaustausch unabdingbar. ADRA arbeite mit Organisationen wie den Adventist Community Services (ACS), Airlink, Hong Kong Adventist Hospitals und World Vision China zusammen, um Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in mehreren Provinzen in Zentral- und Ostchina mit chirurgischen Atemmasken, die zu Mangelware geworden seien, zu versorgen.

Hinweise zur Vorbeugung einer Ansteckung
Die wichtigsten Hinweise des Informationsschreibens zur Vorbeugung einer Ansteckung:
- Regelmässig Hände waschen, mindestens 20 Sekunden lang mit Seife und Wasser oder mit einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel.
- Abstand von mindestens einem Meter zu Personen mit Erkältungs- oder grippeähnlichen Symptomen (wie Husten oder Fieber) einhalten.
- Vermeiden, Augen, Nase und Mund zu berühren.
- Nase und Mund beim Husten und Niesen mit Tüchern oder dem Ellbogen bedecken.

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