William H. Shea © Foto: Richard M. Davidson

Professor William H. Shea, Arzt und Altorientalist, verstorben

Manassas, Virginia/USA | 05.03.2020 | APD | Personen

Wie die adventistische Kirchenzeitschrift Adventist Review AR jetzt berichtet, ist am 15. Februar 2020 der Arzt und Theologe William H. Shea im Alter von 87 Jahren in Manasses, Virginia/USA verstorben. Shea war laut AR «ein aussergewöhnlicher Wissenschaftler und Dozent mit grossem Einfluss auf den Gebieten der Archäologie und Bibelwissenschaften auch über die Grenzen seiner Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hinaus».

„Bill“ Shea, wie er von den meisten genannt wurde, habe als Absolvent der Harvard Universität als Arzt und Chirurg ebenso überzeugt wie als Absolvent Altorientalischer Sprachen an der Universität von Michigan, schreibt Adventist Review. Er sei ein unermüdlicher Diagnostiker sowohl in der Notaufnahme als auch als Historiker und Linguist gewesen, der mehrere semitische Sprachen beherrscht habe. Shea habe geforscht, Vorträge gehalten und zu Sabbat, Genesis, Daniel und die Offenbarung publiziert. Er habe hunderte Artikel und mehrere Bücher über Themen von antiken Inschriften bis hin zur Bedeutung biblischer Prophezeiungen veröffentlicht. Mehrere Pastorengenerationen seien durch seine Studien geprägt worden, so AR.

In einer Sammlung von Aufsätzen zu Ehren von Professor Shea aus dem Jahre 1997 verglich Donald J. Wiseman, emeritierter Professor für Assyriologie an der Universität London, den Jubilar mit dem bekannten Altertumsforscher William F. Albright. Wie jener sei auch Shea immer „bereit gewesen, seine Interpretationen im Lichte neuer linguistischer und bestätigter archäologischer Beweise zu erweitern“. Dies sei ein Zeichen solider und bescheidener Gelehrtheit.

Beide Welten von Shea, als Wissenschaftler und als Person, seien miteinander verbunden gewesen, so der stellvertretende Herausgeber von Adventist Review, Gerald Klingbeil. Shea «war nicht nur ein ausgezeichneter Gelehrter sowie ein kreativer und sorgfältiger Interpret des Wortes. Er war ein freundlicher Mann, dessen Offenheit und Freundlichkeit Studenten und Kirchenmitglieder anzog.»

1999 ging Shea in den Ruhestand und zog nach Red Bluff in Nordkalifornien, um in der Nähe seines Sohnes Ted und seiner Familie zu sein. Jahre später zogen die Sheas zurück an die Ostküste, um bei der Betreuung des jüngsten Enkelkindes Allison zu helfen. Gelegentlich predigte er noch in den örtlichen Kirchengemeinden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der er angehörte.

Für den 11. April 2020 ist ein Gedenkgottesdienst in der adventistischen Kirchgemeinde in Manassas, Virginia, geplant.

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