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Freikirchen mit Corona-Schutzkonzept für Gottesdienste

Pfäffikon/Schweiz | 01.05.2020 | APD | Schweiz

Der Verband freikirchen.ch VFG unterbreitet dem Bundesrat in Absprache mit der Evangelischen Kirche Schweiz EKS und der Schweizerischen Evangelische Allianz SEA eine ganzheitliche Strategie für die Lockerung der Massnahmen in den Kirchen. Das Corona-Schutzkonzept zeigt auf, wie im Rahmen der nach wie vor geltenden Schutzmassnahmen wieder Kirchenanlässe stattfinden können. Die Sicherstellung der Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten sei oberstes Gebot, heisst es in der VFG-Medienmitteilung

«Ich sehne mich danach, dass wir uns wieder treffen können. Kirche lebt von der Gemeinschaft», erklärt Peter Schneeberger, Präsident des Verbandes Freikirchen.ch. Der Verband nehme die Ausbreitung des neuen Coronavirus sehr ernst und respektiert die Regeln des Bundesamts für Gesundheit BAG. «Nach der Medienorientierung des Bundesrats vom 29. April 2020 ist eine Lösung für die Kirchen nach wie vor offen. Das bedeutet, dass die Kirchen bis Juni voraussichtlich keine öffentlichen Gottesdienste werden abhalten können», so die VFG. «Das Verbot der Gottesdienste schränkt die Religionsfreiheit stark ein. Die Kirchen fordern daher, dass ihre Veranstaltungen wieder geordnet geöffnet werden können», sagte Schneeberger: Im Hinblick darauf hätten die christlichen Kirchen in der Schweiz ein Schutzkonzept zur Öffnung von kirchlichen Veranstaltungen ausgearbeitet.

Hygienestationen, Eingangs- & Distanzkontrollen, Zugangstickets, Sitzordnung
Dieses sieht vor, dass gegebenenfalls Ansteckungsketten nachverfolgt werden können, besonders gefährdete Personen kontaktiert werden und ihnen als Ersatz digitale Angebote unterbreitet werden, Hygienestationen aufgebaut sowie Eingangs- und Distanzkontrollen durchgeführt werden und bei grossen Kirchen Zugangstickets für verschiedene Gottesdienstzeiten ausgegeben werden. Es ist zudem vorgesehen, dass der Einlass und Auslass in den Gottesdienstraum gestaffelt und koordiniert vor sich gehen soll. Um bei einer Ansteckung die Nachverfolgung sicherzustellen, werden die Teilnehmenden gebeten, ihre Namen und die Handynummer abzugeben. Diese Angaben sollen nach einem Monat gelöscht werden. Laut Schutzkonzept soll nicht auf Gemeindegesang verzichtet werden, weil das Singen «eine der vitalen Inhalte eines Gottesdienstes» sei. Das Kinderprogramm während des Gottesdienstes soll sich an den Hygiene- und Distanzvorschriften der örtlichen Volksschule ausrichten.

Die verantwortliche Person jeder Ortsgemeinde wird aufgefordert, das vom VFG und der SEA erarbeitete Schutzkonzept zu unterschreiben und die Kirchenmitglieder darüber zu informieren.

Kirchen ein Teil der Grundversorgung
Kirchen sind in Krisen «systemrelevant» und beim Überleben von schwierigen Zeiten notwendig. Sie sind dadurch auch ein Teil der «Grundversorgung», erklärt Peter Schneeberger: «Kirchen haben die Möglichkeit, Menschen bei den traumatischen Verhältnissen, die durch Kurzarbeit, Arbeitsverlust, Einsamkeit oder Druck in der Familie durch Homeschooling mit ihrem sozialen Gefüge aufzufangen.» Gerade die Ostertage haben gezeigt, dass Gottesdienste vielen Tausenden Menschen Orientierung und Halt unter den schwierigen Lebensbedingungen der Krise geben, schreibt die VFG.

Die Freikirchen in der Schweiz werden sich auf Grundlage des Schutzkonzepts rechtzeitig für die Öffnung vorbereiten. Ihnen kommt zugute, dass die meisten Gottesdienstbesucher auch Mitglieder und daher bekannt sind. Die Freikirchen könnten auch analog zu Restaurants früher einsteigen, und zwar mit Kleingruppen die sich zuhause im persönlichen Bereich und nicht im Kirchengebäude treffen könnten.

Verband Freikirchen.ch
Der Verband Freikirchen.ch besteht seit 1918 und ist ein nationaler Kirchenverband mit aktuell 18 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Seit 2019 ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz im Beobachterstatus des VFG. Je nach Schätzungen und soziologischen Untersuchungen zählen 200.000 bis 250.000 Personen zu den Schweizer Freikirchen. Der VFG versteht sich neben der Schweizer Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirchen Schweiz als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz. der Evangelischen Kirchen Schweiz als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz.

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