Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Pfarrer Dr. Martin Junge, 2017 © Foto: LWF/Albin Hillert

Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes gibt Rücktritt bekannt

Genf/Schweiz | 25.05.2020 | APD | Personen

Am 20. Mai gab Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes LWB, bekannt, dass er zum 31. Oktober 2021, drei Jahre vor Ende seiner regulären Amtszeit, von seinem Posten zurücktreten wird. «Als LWB-Generalsekretär zu dienen war mir eine Ehre, ein Privileg und eine inspirierende Erfahrung», sagte Junge laut einer Mitteilung des Lutherischen Weltbunds, dem er zehn Jahre diente.

Er habe sich die Entscheidung reiflich überlegt und sie im Gebet getroffen, so Lange. Ein Leitungswechsel im 2021 lasse einen gut durchdachten Übergang zu und erlaube es dem nächsten Generalsekretär, die Vollversammlung 2023 vorzubereiten und mit einem neugewählten Rat eine neue Strategie für den LWB zu definieren.

Junge personifiziere «die Leidenschaft des LWB für die Kirche und für die Welt. Wir danken Gott für sein Zeugnis», sagte LWB-Präsident, Erzbischof Panti Filibus Musa, in der Würdigung des Dienstes von Junge. Dieser habe «mit Integrität, Weisheit, Vorstellungskraft, Kenntnis und Einsichtsvermögen – und ausserdem Freude und Humor» den LWB zu einem effektiveren Instrument von Gottes Mission gemacht, so Musa.

Pfr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge ist der erste Lateinamerikaner im Amt des LWB-Generalsekretärs. Er wurde vom LWB-Rat auf dessen Sitzung 2009 gewählt und begann seinen Dienst am 1. November 2010. Der LWB-Rat ernannte ihn für eine zweite Amtszeit als Generalsekretär von 2017-2024.

Dem LWB, der 1947 im schwedischen Lund gegründet wurde, gehören heute 148 Mitgliedskirchen in 99 Ländern mit mehr als 75,5 Millionen Christen an.

Dialog Lutherischer Weltbund und Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Lutherische Weltbund (LWB) führten zwischen 1994 und 1998 einen theologischen Dialog. Die Ergebnisse wurden in Buchform veröffentlich und von beiden Weltbünden, der Weltkirchenleitung der Adventisten (Generalkonferenz) und der LWB-Vollversammlung sanktioniert. Im Abschlussbericht heisst es, dass die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Zukunft von «Lutheranern und Lutheranerinnen in ihren nationalen und regionalen kirchlichen Kontexten nicht als Sekte betrachtet, sondern als Freikirche und christliche Weltgemeinschaft» anerkannt werden soll.

Zum Bericht über die bilateralen Gespräche zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1994-1998: «Adventisten und Lutheraner im Gespräch»:
https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/LWB.pdf

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