Patricia Danzi, neue Direktorin der «Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit» DEZA. © Foto: EDA

Neue DEZA-Direktorin: «Grosse und verantwortungsvolle Aufgabe»

Bern/Schweiz | 28.07.2020 | APD | Schweiz

Nach knapp 100 Tagen hat am 27. Juli Patricia Danzi, die neue Direktorin der «Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit» DEZA, eine positive Bilanz ihrer Arbeit im «Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten» EDA gezogen. Sie gab im Depot der Humanitären Hilfe in Wabern/BE den Medien einen Rückblick auf die ersten Monate ihrer Tätigkeit und erläuterte die Schwerpunkte der DEZA. «Ich fühle mich wohl, wurde sehr gut eingeführt und willkommen geheissen», so Danzi, und sie spüre in der Schweiz eine «enorme Solidarität» sowie ein «hohes Interesse an der internationalen Zusammenarbeit».

Ihr Amtsantritt als DEZA-Direktorin am 1. Mai sei mitten in die Covid-19-Pandemie gefallen, welche die Entwicklungsländer besonders hart treffe, heisst es in der Medienmitteilung der DEZA. Um der Krise zu begegnen habe die Schweiz zusätzliche Mittel für Partnerländer und internationale Organisationen gesprochen und die DEZA habe bestehende Programme angepasst.

«Wir haben schnell und unbürokratisch reagiert. Die Covid-19-Krise bleibt eine grosse Herausforderung und wird uns noch länger beschäftigten. Die Pandemie zeigt auf, wie wichtig es für die Schweiz ist, mitzuhelfen, globale Risiken zu reduzieren und Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu stärken», sagte die neue DEZA-Direktorin. Sie hoffe die Mitarbeitenden in den Aussenstellen sowie Partner vor Ort bald kennenlernen zu können, was wegen der Covid-19-Krise nicht möglich gewesen sei.

Neue Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit betreffe die Vorbereitung der Einführung der neuen Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz (IZA-Strategie 2021–2024), so Danzi, die sich noch in der parlamentarischen Beratung befinde. Mit der neuen IZA-Strategie solle die Entwicklungszusammenarbeit stärker fokussiert und damit wirkungsvoller werden. «Unsere Aktionspalette ist grösser als diejenige der meisten Geberländer. Die Schweiz ist präsent, und bleibt es auch, wenn es unsere Partner am nötigsten haben. Wir begleiten sie nachhaltig. Die Schweiz hat als kleines Land ein grosses multilaterales Gewicht und verfügt über eine humanitäre Hilfe, die schnell und effizient reagieren kann», so Patricia Danzi.

Solides Mandat als grosses Plus
«Wir haben ein solides Mandat, das auf unserer Verfassung beruht und die Bedürfnisse der Menschen und die Armutsbekämpfung ins Zentrum stellt. Das sehe ich als grosses Plus. Es gibt viel zu lernen und es ist eine grosse und verantwortungsvolle Aufgabe». Danzi betonte, dass sie ihre Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten und insbesondere ihre Felderfahrung in der DEZA bestens einbringen könne – sei dies im Verhandeln, im Zuhören oder in der täglichen Arbeit.

Werdegang
Patricia Danzi arbeitete ab 1996 beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, wo sie als Delegierte in Bosnien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Peru sowie in der Demokratischen Republik Kongo und in Angola im Einsatz war. Am IKRK-Sitz in Genf war sie als stellvertretende Einsatzleiterin des Bereichs Horn von Afrika und als politische Beraterin des Direktors für internationale Einsätze tätig. Von November 2008 bis April 2015 hatte sie die operative Leitung des amerikanischen Kontinents inne. Ab Mai 2015 leitete sie die Regionaldirektion Afrika bis zur Übernahme der DEZA-Direktion.

Patricia Danzi studierte in Lincoln, Nebraska/USA und Zürich und schloss mit einem Master in Geografie sowie Agrar- und Umweltwissenschaften ab. Zudem verfügt sie über einen Vertiefungsabschluss in Entwicklungszusammenarbeit der Universität Genf. Sie spricht sieben Sprachen. Als Leichtathletin vertrat Patricia Danzi die Schweiz 1996 an den Olympischen Sommerspielen.

DEZA-Projektbeitrag an ADRA Schweiz
2019 hat sich die DEZA an einem Projekt zur Existenzsicherung im Sudan, das von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz ausgeführt wurde, im Rahmen von rund Fr. 300.000.- beteiligt, wie Mike Perekrestenko, ADRA-Geschäftsführer, gegenüber APD mitteilte.

ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine weltweite Hilfsorganisation, die aktuell in 118 Ländern tätig ist. Sie wurde gegründet von der protestantischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. ADRA Schweiz hat ihren Sitz in Zürich, ist ein Partnerhilfswerk der Glückskette und ist ZEWO-zertifiziert.

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