Ralph Lewin, neuer Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) © Foto: SIG

Schweizerisch Israelitischer Gemeindebund mit neuem Präsidenten

Zürich/Schweiz | 20.10.2020 | APD | Schweiz

Am 18. Oktober 2020 fand in Bern die 115. Delegiertenversammlung (DV) des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) statt. Die DV sei im Zeichen der Gesamterneuerungswahlen und des personellen Wandels gestanden, heisst es in einer SIG-Medienmitteilung. Nach zwölf Jahren übergaben Herbert Winter, SIG-Präsident, und weitere langgediente Mitglieder der Geschäftsleitung und des Centralcomités ihre Ämter in neue Hände. Die Delegiertenversammlung wählte Ralph Lewin zum neuen Präsidenten des SIG und die Geschäftsleitung hat Ralph Friedländer zum Vizepräsidenten gewählt.

Das Programm der 115. Delegiertenversammlung sei kurzfristig gekürzt worden, um die Sicherheit der Anwesenden in der aktuellen Coronalage zu erhöhen. Mit Ralph Lewin und Ralph Friedländer haben sich seit der Gründung 1904 erstmals zwei Kandidaten zur Wahl für das SIG-Präsidium gestellt. Lewin wurde im ersten Wahlgang von den anwesenden 88 Delegierten mit 45 zu 40 Stimmen zum SIG-Präsidenten gewählt. Ralph Lewin, Mitglied der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB), löst Herbert Winter nach zwölf Jahren im Amt als SIG-Präsident ab. Wegen der statuarisch geltenden Amtszeitbeschränkung war keine weitere Amtszeit möglich.

Erfahrenes, neues Präsidium gewählt
Mit Ralph Lewin erhalte der SIG einen erfahrenen, verhandlungsgewandten und führungsstarken Präsidenten, schreibt die SIG. Lewin (67) nehme seit vielen Jahren unterschiedliche leitende und strategische Führungspositionen wahr. Demnach gehörte er von 1997 bis 2008 der Regierung des Kantons Basel-Stadt an und führte das Wirtschafts- und Sozialdepartement. Der promovierte Nationalökonom engagierte sich nach seiner Regierungsratszeit schwerpunktmässig in Verwaltungsräten und Verbänden. Heute präsidiert Lewin unter anderem den Tarifverbund Nordwestschweiz und ist Mitglied des Bankrats der Basler Kantonalbank. Nach seiner Wahl bedankte er sich für das Vertrauen der Delegierten und lässt sich zitieren: «Die Aussenwahrnehmung der jüdischen Gemeinschaft in Öffentlichkeit und Politik muss weiter gestärkt werden, das will ich engagiert angehen.» Der SIG werde seinen Blick aber genauso nach innen richten die Bedürfnisse der Gemeinden fokussiert in den Blick nehmen und in seine Arbeit einfliessen lassen.

Ralph Friedländer, der unterlegene zweite, profilierte Präsidiumskandidat, habe Lewin zum Sieg gratuliert und sei kurz danach von den Delegierten in die Geschäftsleitung gewählt worden, so die SIG. In der konstituierenden Sitzung der Geschäftsleitung wurde er daraufhin zum SIG-Vizepräsidenten erkoren. Zusätzlich zum Präsidium wurden auch neue Mitglieder für die Geschäftsleitung und das Centralcomité bestimmt. In die Geschäftsleitung nehmen neu, neben Lewin und Friedländer, auch Nadja Gut von der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ICZ und Michael Goldschmidt von der Communauté Israélite de Lausanne et du Canton de Vaud CILV Einsitz. Die bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder Jacques Lande von der ICZ, Edouard Selig von der IGB und Ariel Wyler von der Israelitischen Religionsgesellschaft in Zürich wurden wiedergewählt.

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