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Entführte ADRA-Mitarbeiter im Kongo freigelassen

Weiterstadt/Deutschland | 09.11.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 3. November wurden zwei Mitarbeiter der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) sowie eine weitere Person von Entführern in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) freigelassen. Die drei waren ursprünglich auf dem Rückweg aus dem Flüchtlingslager Mulongwe im Osten der Provinz Süd-Kivu in der DR Kongo, als sie entführt und festgehalten wurden. Die vierte Person war ihr Fahrer und wurde kurz nach der Entführung wieder freigelassen.

ADRA arbeitete eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Entführer zu kontaktieren. Auch blieben sie mit den Angehörigen der ADRA-Mitarbeiter in engem Kontakt. Nach vier Tagen wurden alle drei Geiseln unverletzt freigelassen und zur Untersuchung ihres Gesundheitszustands in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.

„Wir sind sehr erleichtert, dass wir die sichere Rückkehr unserer Mitarbeiter erreicht haben", berichtet Michael Kruger, Präsident von ADRA. „Wir sind Gott sehr dankbar, dass er sie beschützt hat und auch den örtlichen Behörden und unserem ADRA-Team, das uns bei dieser schwierigen Mission geholfen hat. Obwohl dies eine gute Nachricht ist, kommen Angriffe auf humanitäre Helfer weiterhin oft vor; eine Situation, die nicht nur unsere Mitarbeiter, sondern auch die Ortschaften, denen wir dienen, betreffen. Wir werden unsere Sicherheitsmassnahmen überprüfen und verschärfen, um den Schutz und die Sicherheit aller unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, damit wir weiterhin vielen gefährdeten Familien dienen und helfen können".

Dies sei der zweite gemeldete Angriff auf ADRA-Mitarbeiter in der DR Kongo seit 2009, der damals zur Tötung eines ADRA-Mitarbeiters führte, so die ADRA-Geschäftsleitung weiter. Im Jahr 2019 übertrafen die Angriffe auf Entwicklungshelfer weltweit alle bisherigen Berichte: laut der Datenbank über die Sicherheit humanitärer Helfer („Humanitarian Outcomes' Aid Worker Security Database“) wurden insgesamt 483 Entwicklungshelfer angegriffen und 124 entführt.

ADRA ist Teil eines globalen Netzwerkes humanitärer Hilfsorganisationen. ADRA verurteilt diese Angriffe und fordert, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und so Gerechtigkeit für die Überlebenden hergestellt werde.

ADRA ist seit Mitte der 1990er Jahre in der Demokratischen Republik Kongo aktiv und unterstützt die zurückkehrenden Flüchtlinge mit Unterkünften, Non-Food-Artikeln, das Eintreten für Landbesitzrechte und spielte eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung der Ausbreitung des Ebola-Ausbruchs. Durch Aufklärung über Hygiene und sanitäre Grundversorgung half ADRA den schwer erreichbaren Ortschaften. ADRA arbeitete auch partnerschaftlich mit dem Gesundheits- und Bildungsministerium in der DR Kongo zusammen, um Gesundheitskliniken und Schulen bauen zu können.

Internationales ADRA-Netzwerk
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (NGO) und der humanitäre Arm der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem weltweit föderativ organisierten Netzwerk mit aktuell 118 nationalen Büros. 1986 wurde der deutsche Zweig „ADRA Deutschland e.V.“, 1987 ADRA Schweiz gegründet und 1992 ADRA Österreich. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeiten die drei deutschsprachigen ADRAs im ADRA-Netzwerk partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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