Empfehlung: «Diskriminierung in und durch Religionsgemeinschaften» © Foto: Screenshot http://ow.ly/D5tm30rB3yr

Wie mit diskriminierenden Passagen aus religiösen Schriften umgehen?

Basel/Schweiz | 17.03.2021 | APD | Menschenrechte

Im Zusammenhang mit der erweiterten Anti-Rassismus-Strafnorm zu Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung, die von den Stimmbevölkerung der Schweiz 2020 angenommen wurde, hat der Runde Tisch der Religionen beider Basel jüngst eine Empfehlung dazu herausgegeben. Diese schlägt einen konstruktiven Umgang mit potenziell diskriminierenden Textstellen vor, indem PredigerInnen und Personen, die Einfluss auf Religionsgemeinschaften haben, entsprechende Textstellen in religiösen Versammlungen «nicht unkommentiert im Sinne des Gesetzes zitieren». Dies berichtet der INFOREL NEWSLETTER 3/2021. INFOREL ist eine virtuelle Informationsstelle mit unabhängigen Informationen über Religionen und weltanschaulichen Bewegungen in der Region Basel.

Ziel der Empfehlung ist, Diskriminierung zu verhindern
Laut David Atwood, Koordinator für Religionsfragen im Kanton Basel-Stadt und Leiter des Runden Tischs, stünden Angehörige von Religionsgemeinschaften einerseits auf der Seite der Betroffenen, etwa in Fällen von Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit. Andererseits werde aber auch die mögliche Verursachung von Diskriminierung und der eigene Umgang damit diskutiert. Dies komme in der publizierten Handreichung zum Ausdruck. «Unser gemeinsames Ziel ist es ganz klar, Diskriminierung zu verhindern», so David Atwood.

Empfehlung: Nicht unkommentiert zitieren
Der Runde Tisch empfiehlt deshalb religiösen Betreuungs- und Leitungspersonen, «Textstellen mit Inhalten, die sich gegen eine bestimmte Personengruppe aufgrund bestimmter Merkmale (‘Rasse, Ethnie, Religion oder sexueller Orientierung’) richten, in religiösen Versammlungen, nicht unkommentiert im Sinne des Gesetzes zu zitieren.»

Die Publikation wurde in acht Sprachen übersetzt
An der Publikation haben laut INFOREL die Fachstelle Diversität und Integration Basel-Stadt sowie der Fachbereich Integration Basel-Landschaft in Zusammenarbeit mit juristischen Fachpersonen gearbeitet und sich mit den Mitgliedern des Runden Tisches beraten. Entstanden ist eine Publikation übersetzt in acht Sprachen, die religiösen Betreuungs- und Leitpersonen eine Hilfestellung bieten soll.

Empfehlung «Diskriminierung in und durch Religionsgemeinschaften» (Download)
https://www.inforel.ch/fileadmin/user_upload/dateien/RT_Dikriminierung.pdf

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