Ausgebranntes Flüchtlingslager in Bangladesch © AWO International/GUK

Bangladesch: HEKS und ADRA rufen zu Spenden nach Brand im Flüchtlingslager auf

Bonn & Weiterstadt/Deutschland und Zürich/Schweiz | 26.03.2021 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach der verheerenden Brandkatastrophe im weltweit grössten Flüchtlingslager Balukhali in Cox's Bazar in Bangladesch berichten Hilfsorganisationen von katastrophalen Zuständen und grosser Verzweiflung bei den Betroffenen. Das Feuer, das vermutlich durch eine massive Gasexplosion ausgelöst wurde, breitete sich rasend schnell über mindestens drei weitere Lager aus. Jetzt rufen die Hilfsorganisationen zu Spenden auf, um ihre Katastrophennothilfe aufzustocken.

In dem Lager lebten mindestens 150.000 Angehörige der ethnischen Minderheit der Rohingya in Hütten. Auch Tage nach dem Feuer ist die Lage in den zerstörten Camps noch unübersichtlich. Hilfskräfte vor Ort berichten, dass die Überreste des erloschenen Feuers, die Hitze und die Aschewolken den Zugang zu den zerstörten Gebieten stark einschränken. Laut Auskunft von Vitalie Zegera, dem bisherigen Direktor der Adventistischen Katastrophen- und Entwicklungshilfe ADRA in Bangladesch, werde seine Organisation derzeit durch einheimische Organisationen (NGO’s) vertreten.

Viele Kinder wurden bei Grossbrand von ihren Eltern getrennt
Wie das Bündnis Aktion Deutschland Hilft mitteilt, sei die Lage vor Ort chaotisch. Laut der Organisation CARE habe die Feuersbrunst zu einer Massenflucht geführt, bei der viele Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. Nach ersten Erhebungen seien über 8.000 Gebäude vollständig zerstört – knapp 10.000 schwer beschädigt. Neben Unterkünften seien Hunderte Geschäfte, ein Krankenhaus, Wasserleitungen, Moscheen und weitere öffentliche Einrichtungen zerstört worden. Mindestens 123.000 Menschen seien nach letzten Angaben von dem Unglück betroffen.

Da die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Feuers nicht endgültig gebannt sei und die Lage laut Berichten von Helfer:innen unübersichtlich ist, sei davon auszugehen, dass die Zahlen der Betroffenen, der Todesopfer und auch der Schäden noch weiter ansteigen werden.

HEKS leistet Nothilfe vor Ort und bittet um Spenden
HEKS, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, hat nach eigenen Angaben rasch reagiert und bereits am Tag nach dem Brand mit Räumungsarbeiten und der Verteilung von Plastikplanen, Matten und Decken an etwa 1000 Familien begonnen. Daraus können sich die Betroffenen eine Notunterkunft für die nächsten Tage errichten.

Weitere Hilfsorganisationen und deren Partner unterstützen die Rettung
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind nach dem Grossbrand vor Ort. Helfer und Helferinnen unterstützen die Rettung und Evakuierungen, versorgen Verletzte, verteilen Lebensmittel und helfen den obdachlos gewordenen Familien.

Das genaue Ausmass der Brandkatastrophe noch unklar
Auch ADRA war bereits vor dem Unglück mit lokalen Partnern in Cox’s Bazar aktiv. Sie haben zum Teil erste Nothilfemassnahmen geleistet. Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), sondieren sie jetzt die Ausmasse der Brandkatastrophe, um die Hilfe auszuweiten: Medizinische Hilfe, Notunterkünfte sowie Decken und Matratzen, Lebensmittel, Trinkwasser und der Zugang zu Sanitär- und Hygiene-Einrichtungen werden dringend benötigt.

Spenden an HEKS für Opfer der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager:
https://www.heks.ch/nothilfe-bangladesch#heks-donate-form

Mehr Informationen zu ADRA: www.adra.de

Teile dieser Meldung erschienen ursprünglich bei Aktion Deutschland Hilft.

(2939 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.