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Adventisten: Reaktion auf Beschluss, Frauen und Männer gleichberechtigt zu ordinieren

Bern/Schweiz | 30.04.2021 | APD | International

In einer Medienmitteilung reagiert der Kirchenleiter der Adventisten in West- und Südeuropa (Inter-Europäische Division/EUD), Pastor Mario Brito, auf die Entscheidung der Nord- und Ostdeutschen Adventisten (Norddeutscher Verband/NDV), die gleichberechtigte Ordination von Männern und Frauen im pastoralen Dienst endgültig umzusetzen.

Das Exekutivkomitee der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Ostdeutschland (Norddeutscher Verband/NDV) hatte in seiner Online-Sitzung am 25. April unter anderem entschieden, den Beschluss ihrer Synode aus dem Jahr 2012 zur Ordination von Frauen in den pastoralen Dienst wieder in Kraft zu setzen.

Pastor Mario Brito, Präsident der teilkontinentalen Kirchenleitung (Intereuropäische Division/EUD) der Adventisten in West- und Südeuropa, verfolgte die engagierte Debatte und bat die Teilnehmenden, nicht aus den Augen zu verlieren, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine weltweite Organisation sei. „Ich bin nicht dagegen, dass die Frauenordination in Europa durchgeführt wird, während andere Teile der Welt sich dafür entscheiden können, dies nicht zu tun. Meine Sorge ist, dass wir das gegen eine Entscheidung der Weltsynode [Generalkonferenz-Vollversammlung] tun.“ Er empfahl, der vorgeschlagenen Richtung nicht zu folgen.

Sicherlich erinnerte sich Brito dabei an die Erklärung der EUD vom August 2015 „Lasst uns weiter zusammenwachsen! (Let us continue to grow together!). Sie wurde unmittelbar nach der Abstimmung auf der Weltsynode in San Antonio, Texas/USA herausgegeben, in der es den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) nicht gestattet wurde, selbst zu entscheiden, ob sie Frauen für den pastoralen Dienst ordinieren wollen oder nicht. Dieses EUD-Dokument rief Adventisten in West- und Südeuropa auf, unbedingt eine Spaltung der Kirche über Meinungsverschiedenheiten zur Frauenordination zu vermeiden.

Die Kirchenleitung der EUD unterstütze keine Schritte gegen ein Votum, das auf einer Weltsynode getroffen wurde, heisst es weiter in der jetzt publizierten Pressemeldung der EUD. Bis eine einvernehmliche Lösung erreicht sei, solle die Kirche weiterhin alle Frauen ermutigen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen, unabhängig davon, in welcher Funktion sie der Kirche dienten.

Die teilkontinentale Kirchenleitung der EUD werde den Dialog mit der weltweiten Kirche und ihren regionalen Dienststellen fortsetzen. Es gehe um eine angemessene Lösung in einer Frage, die seit etwa 140 Jahren ungelöst sei. Wichtig sei es, den Kirchenleitungen der einzelnen Weltregionen (Divisionen) die Lösung zu überlassen. Bei der Entscheidung über die Ordination von Kirchenältesten sei es vor etwa einem halben Jahrhundert ähnlich geschehen.

Diese Meldung erschien ursprünglich bei EUDnews.

Die Erklärung der EUD von 2015:
https://news.eud.adventist.org/en/all-news/news/go/2015-08-11/lets-continue-to-grow-together/

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