(v.l.) S. Pinchotti (USAID), A. F. Godfrey (US-Botschafter), F. Rosocha (Botschafter der Slowakei), I. Mitrović (ADRA Serbien). © Foto: ADRA Serbien

Betrieb des ADRA-Busses für Obdachlose in Belgrad ist gesichert

Die US-Entwicklungshilfe (United States Agency for International Development USAID) hat kürzlich der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Slowakei, die das Projekt in Partnerschaft mit ADRA Serbien in Belgrad verwirklicht, einen Projektbeitrag in Höhe von 107.000 Franken (98.000 Euro) für die Weiterführung des Hygiene- und Sozialprojekts für Obdachlose in der Hauptstadt Belgrad gesprochen.

Dusche, Toilette, Coiffeur, Psychologen, saubere Kleider, Impfung
Laut dem Finanzchef von ADRA Serbien fährt der Bus fünf Standorte in Belgrad an und bietet den Obdachlosen die Möglichkeit, sich im Bus zu duschen, auf die Toilette zu gehen, die Haare schneiden zu lassen oder mit Psychologen ein Gespräch zu führen. Sie können auch ihre dreckigen Kleider zum Waschen abgeben und erhalten sie bei der nächsten Tour zurück oder wenn sie zu verbraucht waren, erhalten sie neue Kleider. Gleichzeitig werden auch Gesichtsmasken verteilt und die Obdachlosen können sich gegen COVID-19 impfen lassen.

Am 28. Mai unterzeichneten der Botschafter der Slowakei, Fedor Rosocha, sowie die Direktorin von USAID in Serbien, Shanley Pinchotti, den Finanzierungsvertrag für das Obdachlosenprojekt, das von ADRA Serbien realisiert wird. Anwesend im ADRA-Gemeindezentrum war auch der US-Botschafter in Serbien, Anthony F. Godfrey.

«Aus Partnerschaften entstehen grosse Dinge!»
«Wir sind beeindruckt von dem, was die slowakische Agentur SlovakAid [staatliche Entwicklungshilfeagentur] und die adventistische Organisation ADRA für die Obdachlosen getan haben», sagte Godfrey. «Heute vergeben wir 120.000 US-Dollar, damit wir gemeinsam mit ihnen diese Bemühungen fortsetzen und mehr Menschen unterstützen können», fügte er hinzu. «Aus Partnerschaften entstehen grosse Dinge!»

Laut einer Statistik der Weltbank leben 25 Prozent der Serben in Armut. Dieser Prozentsatz entspricht fast 1,8 Millionen Menschen. Unzureichende Lebensbedingungen in Slums werden als eines der offensichtlichen Anzeichen für die extreme Armut erkannt, von der Tausende von Menschen in Belgrad betroffen sind, insbesondere die Roma, so eine Forschungsstudie der Universität Belgrad. Statistiken zeigen, so EUD News, dass die obdachlose Bevölkerung die am meisten benachteiligte Untergruppe aller sozial gefährdeten Gemeinschaften in Belgrad ist und während einer Pandemie einem grösseren Risiko ausgesetzt ist.

ADRA Serbien
ADRA Serbien mit Hauptsitz in Belgrad ist eines von 120 nationalen Büros des internationalen ADRA Netzwerks und ist seit 1990 in der Region aktiv. Während der Balkankriege in den 1990er Jahren, die das Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens betrafen, spielte ADRA eine bedeutende Rolle bei den humanitären Hilfsaktionen in Bosnien und Herzegowina und half den Menschen in Not ungeachtet der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit.

Nach dem Krieg ist ADRA weiterhin als Hilfsorganisation auf dem Gebiet der Republik Serbien tätig. Unter der Leitung ihres Direktors, Igor Mitrović, umfasst die aktuelle Arbeit von ADRA Serbien die Reaktion auf die Migrationskrise des Landes, die Arbeit für den Schutz und die Stärkung von Frauen, die Unterstützung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit von Roma-Familien und die Hilfe für Obdachlose.

Mehr Informationen zu ADRA Serbien (auf Englisch): https://adra.org.rs/?lang=en

Quelle: EUD News: https://news.eud.adventist.org/en/all-news/news/go/2021-06-04/adra-bus-for-homeless-people-drives-on-the-streets-of-belgrade/

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