ADRA-Mitarbeiter von ADRA Syrien bei der Evaluation von Bestandteilen für die Trinkwasseraufbereitung mittels Sonnenkollektoren. © Foto: ADRA Syrien

Klimafreundliches ADRA-Projekt in Syrien von tschechischer Regierung unterstützt

Naerum/Dänemark | 11.07.2021 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die tschechische Regierung hat rund 1,25 Millionen dänische Kronen (CHF 53.000 / € 48.000) als Projektbeitrag an ein ungewöhnliches Projekt von ADRA Dänemark in Syrien gespendet, das auch von ADRA Schweiz mitfinanziert wird. ADRA Dänemark hat für die Errichtung eines innovativen Systems gesorgt, das Trinkwasser ohne den Einsatz von Chemikalien und mit Hilfe von Sonnenkollektoren reinigt. Es soll zurückkehrende Flüchtlinge und Binnenvertriebene mit Trinkwasser versorgen. In Syrien unterstützt ADRA Dänemark unter anderem den Wiederaufbau lebenswichtiger Infrastrukturen und Dienstleistungen wie Wasser- und Abwassersysteme.

Nach der Fertigstellung wird das saubere Wasser rund 13.000 Haushalte in ländlichen Gebieten ausserhalb der Hauptstadt Damaskus erreichen. Das Projekt wird hauptsächlich vom Amt für humanitäre Hilfe der EU (ECHO) finanziert und wurde nun durch die tschechische Regierung mit etwas mehr als 1,25 Millionen Kronen (CHF 53.000 / € 48.000) unterstützt.

Ein innovativer Ansatz - Trinkwasser mittels "Umkehrosmose"
«In Syrien haben die Bürger große Probleme mit der Stromversorgung, wie ich selbst auf meiner letzten Reise erfahren habe. Strom steht nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung, was unter anderem die Wasserversorgung beeinträchtigen kann. Der Einsatz von Solarzellen ist daher eine smarte Lösung, die dafür sorgt, dass die Wasserreinigung nicht plötzlich zum Erliegen kommt», erklärt Insa Deimann, Koordinatorin der humanitären Projekte von ADRA Dänemark in Syrien.

Im Jahr 2019 hat ADRA die Installation der Anlage ausgeschrieben, die Trinkwasser mittels "Umkehrosmose" filtern kann; eine Methode, die Nitrate aus dem Wasser entfernt. Erst in der zweiten Ausschreibungsrunde konnte ein qualifizierter Auftragnehmer gefunden werden. «Nicht viele Auftragnehmer in Syrien können die Umkehrosmoseanlagen zusammen mit den Solarzellen installieren, und der Ansatz wird im humanitären Sektor als neu und innovativ angesehen», sagte Deimann.

Es sei der Wunsch von ADRA, das gleiche Filtersystem auch an anderen Orten in Syrien zu installieren, wenn das Hilfswerk in Zukunft genügend Mittel für ähnliche Projekte erhalte, schreibt ADRA Dänemark.

Binnenvertriebene kehren ins Nichts zurück
Die Hilfe von ADRA kommt vor allem Menschen zugute, die nach einer Vertreibung in ihre Kommunen zurückkehren. Sie gehören normalerweise zu den Verletzlichsten, weil sie ins Nichts zurückkehren. Die Unterstützung von ADRA für die Wiederherstellung von Wassersystemen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen in verschiedenen Gebieten Syriens wird die Lebenschancen von Rückkehrern und Binnenvertriebenen verbessern, damit sie sich ein neues Leben aufbauen können, schreibt die Hilfsorganisation.

Kofinanzierung oder «Matched Funding»
Im Rahmen des Partnerschaftsabkommens mit ECHO müssen Hilfsorganisationen einen Teil des für ihre Projekte benötigten Betrags selbst aufbringen, wenn der Europäische Hilfsfonds Millionenbeträge aufstocken soll. Dies wird als "Matched Funding" bezeichnet.

Zusammen mit ADRA Schweiz, ADRA Tschechien, ADRA Dänemark und Danida hat nun auch die tschechische Regierung einen Beitrag zum Gesamtbudget von knapp über 29 Millionen dänische Kronen (CHF 4.2 Millionen / € 3,9 Millionen) geleistet.

ADRA Netzwerk
ADRA ist das Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten. Sinn und Ziel der Gründung war es, Gottes Menschenliebe durch entschiedenes Eintreten für Benachteiligte sichtbar zu machen ohne daran Erwartungen oder Bedingungen zu knüpfen. Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 120 nationalen Landesbüros, die untereinander keine rechtlichen Verbindungen haben. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

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