Symbolbild – Abstandsregel im Gottesdienst. © Foto: Klaus Prange from Pixabay

Freikirchen.ch fordert die Aufhebung der Kapazitätsbeschränkung bei Gottesdiensten

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 06.08.2021 | APD | Schweiz

Gottesdienste dürfen gemäss den bestehenden Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 nur mit zwei Dritteln der möglichen Besucherzahl durchgeführt werden. Die epidemiologische Lage lasse es zu, dass nun die Normalisierungsphase eingeleitet werden könne, fordert der Dachverband der Freikirchen und christlichen Gemeinschaften in der Schweiz in einer Medienmitteilung.

Am 15. August enden in vielen Kantonen die Sommerferien. Am Sonntag vor dem Schulstart gestalteten viele Frei- und Landeskirchen einen besonderen Gottesdienst für Schülerinnen und Schüler, Lernende und Lehrpersonen, in dem um «Gottes Beistand für das neue Schuljahr und für ein gelingendes Miteinander» gebetet werde, schreibt Freikirchen.ch. «Wir fordern daher die Aufhebung der Zwei-Drittel-Beschränkung für Gottesdienste. Denn wir möchten allen die Zusage Gottes für den Schulstart mitgeben», erklärt Peter Schneeberger, Präsident von Freikirchen.ch.

Auch Fachleute fordern das Einläuten der Normalisierungsphase
Die Normalisierungsphase in der Pandemie solle beginnen, sobald alle impfwilligen erwachsenen Personen vollständig geimpft seien, schreibt Freikirchen.ch. Dies habe der Bundesrat im Frühling bekannt gegeben und festgehalten: «Der Bundesrat ist der Ansicht, dass dann keine starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen mehr zu rechtfertigen sind. Die verbleibenden Massnahmen (Zugangs- und Kapazitätsbeschränkungen) sollen schrittweise aufgehoben werden. (…) An dieser Strategie soll auch dann festgehalten werden, wenn die Impfbereitschaft der Bevölkerung entgegen den Erwartungen tief bleibt.»

Marcel Tanner, Epidemiologe, der früher Mitglied der wissenschaftlichen Task-Force des Bundes war, sagte gegenüber der «Sonntags-Zeitung» am 1. August: «Jeder und jede hat nun die Gelegenheit gehabt, sich impfen zu lassen. Deshalb ist der Zeitpunkt gekommen, dass der Staat die Vorschriften lockert und nach und nach fallen lassen kann. (…) Die derzeitige epidemiologische Lage erlaubt es, dass der Bundesrat noch im Verlaufe des Augusts die Normalisierungsphase einläutet.»

Trotz Maskenpflicht: Sitzabstand verringern und Händedruck ermöglichen
Da in Kirchen noch länger Masken getragen werden müssten, wäre es nach Einschätzung des Dachverbands möglich, den Sitzabstand zu reduzieren und eine Normalbestuhlung einzuführen. Man könne auch überlegen, ob die Maskenpflicht aufgehoben werden könnte, sobald die Gottesdienstteilnehmenden am Platz sitzen.

Schneeberger: «Auch merken wir, dass nach eineinhalb Jahren ohne Begrüssungsritual viel an Freundlichkeit und Willkommenskultur verloren ging. Darum würden wir solche Begrüssungsrituale gerne in den Frei-/Kirchen wieder einführen. Sie zeigen etwas davon, wie wir Menschen im Blick haben und in einem Gottesdienst willkommen heissen oder auch segnend mit einem Händedruck verabschieden.»

Freikirchen.ch
Freikirchen.ch ist der Dachverband der Freikirchen und christlicher Gemeinschaften in der Schweiz. Er ist ein nationaler Kirchenverband mit 19 freikirchlichen Bewegungen aus der Deutschschweiz, zu denen über 750 örtliche Kirchen mit ihren diakonischen Werken gehören. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist im Beobachterstatus. Neben der Schweizer Bischofskonferenz und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund versteht sich der Dachverband Freikirchen.ch als dritte Kraft der christlichen Kirchen in der Schweiz und als Sprachrohr für die gemeinsamen Anliegen der Freikirchen.

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