Erklärungen zu: "Rassismus" – "Nationalismus" Rassismus und Nationalismus widersprechen dem Evangelium

Utrecht, Niederlande | 14.07.1995 | APD | Stellungnahmen

Die 56. Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Utrecht verurteilte "alle Formen von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Stamm, Nationalität, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht". Jeder Mensch sei "nach dem Ebenbild Gottes geschaffen", daher widerspreche "jede Form von Rassismus dem Kern des Evangeliums". Die Stellungnahme weist besorgt auf das verstärkte Auftreten von Rassismus und Stammesdenken (Nationalismus) in vielen Gesellschaften hin. Dem wollen auch die Siebenten-Tags-Adventisten durch "gegenseitige Annahme, Liebe und Achtung gegenüber allen Menschen" entgegenwirken. "Unser Bestreben ist, den Dienst Jesu Christi weiterzuführen, um die gegenseitige Annahme über nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu fördern." Die evangelische Freikirche weist dabei auf eine ihrer Glaubensüberzeugungen hin, die sie weltweit zu befolgen versucht: "In Christus ist der Gläubige eine neue Schöpfung. Rassische, kulturelle, bildungsmässige, nationale, soziale, gesellschaftliche sowie Unterschiede zwischen Mann und Frau dürfen nicht zu Spaltungen in der Gemeinde führen. In Christus sind alle gleich, durch einen Geist zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander zusammengefügt. Wir sollen ohne Voreingenommenheit und Vorbehalt einander dienen."

Wortlaut der Erklärung: Rassismus, Nationalismus und Sexismus

Siebenten-Tags-Adventisten beklagen alle Formen von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Stamm, Nationalität, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht. Wir glauben, dass jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Die Menschheit geht auf ein Menschenpaar zurück. Unser Bestreben ist, den Dienst Jesu Christi weiterzuführen, um die gegenseitige Annahme über nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu fördern. Jede Form von Rassismus widerspricht dem Kern des Evangeliums. Eine der besorgniserregendsten Erscheinungen unserer Zeit ist das verstärkte Auftreten von Rassismus und Stammesdenken in vielen Gesellschaften. Als eine weltweite Gemeinschaft, verbreitet in mehr als 200 Ländern, wollen Siebenten-Tags-Adventisten gegenseitige Annahme, Liebe und Achtung gegenüber allen Menschen bekunden. Dieser biblische Grundsatz soll weltweit Geltung erhalten. Die Gleichheit aller Menschen vor Gott und untereinander ist eine der Glaubensüberzeugungen unserer Freikirche, die besagt: "In Christus ist der Gläubige eine neue Schöpfung. Rassische, kulturelle, bildungsmässige, nationale, soziale und gesellschaftliche Unterschiede sowie Unterschiede zwischen Mann und Frau dürfen nicht zu Spaltungen in der Gemeinde führen. In Christus sind alle gleich, durch einen Geist zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander zusammengefügt. Wir sollen einander ohne Voreingenommenheit und Vorbehalt dienen."

"Toleranz" – "Gewalt"
"Menschen müssen lernen, sich ohne Gewalt zu einigen"

Christen sind aufgefordert, für Glaubensüberzeugungen und -handlungen anderer Verständnis aufzubringen, auch wenn diese im Gegensatz zur eigenen Auffassung stehen. "Dialog ist besser als Diskriminierung", heisst es in einer offiziellen Stellungnahme, die während der 56. Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) der Siebenten-Tags-Adventisten in Utrecht/Niederlande herausgegeben wurde. Die evangelische Freikirche begrüsse das von den Vereinten Nationen ausgerufene internationale "Jahr der Toleranz 1995". Dieses komme gerade zur rechten Zeit, denn Intoleranz und Fanatismus nähmen auf allen Kontinenten zu. In der Erklärung heisst es wörtlich: "Menschen müssen lernen, sich ohne Gewalt zu einigen oder vielleicht nicht zu einigen; sie müssen in der Lage sein, unterschiedliche Meinungen ohne Hass oder Groll zu diskutieren. Dies bedeutet nicht Schwäche, sondern Partnerschaft." Toleranz sei allerdings mehr als nur das Akzeptieren anderer Ansichten und Menschen. Es gehe auch um das Zugehen auf andere. "Dies sollte im Geiste partnerschaftlichen Wohlwollens und persönlicher Aufgeschlossenheit geschehen." Jeder Mensch habe das Recht, über seine Ideen und Ideale mit Begeisterung zu sprechen. Dabei sollte aber jede Form von Fanatismus und Demagogie vermieden werden. Der Gedanke der Toleranz ist laut UNESCO, die in der "Erziehung zur Toleranz" einen ihrer Programmschwerpunkte sieht, religiösen Ursprungs, so Dr. Bert B. Beach, Direktor für Religionsfreiheit und öffentliche Angelegenheiten der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Freikirche mit 8,5 Millionen erwachsenen getauften Mitgliedern und weiteren 17 Millionen Zugehörigen in 208 Ländern vereine Menschen zahlreicher Sprachen, Volksgruppen und Kulturen. Deshalb müssten Adventisten bei solch einer Vielfalt gegenseitige Toleranz immer wieder lernen.

Wortlaut der Erklärung: Toleranz

Siebenten-Tags-Adventisten unterstützen die Vereinten Nationen, die das Jahr 1995 zum Jahr der Toleranz erklärt haben. Dies kommt gerade zur rechten Zeit, da auf allen Kontinenten die Intoleranz überhand nimmt. Dazu zählen religiöser Extremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Stammesfehden, ethnische Säuberungen und andere Formen des Terrorismus und der Gewalt. Auch Christen sind mitschuldig an der Unmenschlichkeit gegenüber anderen. Toleranz ist die Fähigkeit, andere Meinungen, Menschen oder Umstände zu akzeptieren. Christen und alle anderen müssen weit über dieses Konzept hinausgehen und Verständnis für Glaubensüberzeugungen und -handlungen anderer aufbringen, die sich von ihren eigenen nicht nur unterscheiden, sondern sogar im Gegensatz dazu stehen. Dialog ist besser als Diskriminierung. Menschen müssen lernen, sich ohne Gewalt zu einigen oder vielleicht nicht zu einigen; sie müssen in der Lage sein, unterschiedliche Meinungen ohne Hass oder Groll zu diskutieren. Dies bedeutet nicht Schwäche, sondern Partnerschaft. Jeder Mensch hat das Recht, über seine Ideen oder Ideale mit Begeisterung zu sprechen. Dabei sollte aber jede Form von Fanatismus oder Demagogie vermieden werden. Schliesslich bedeutet Toleranz nicht nur das Akzeptieren anderer Ansichten und Menschen sondern auch das Zugehen auf andere. Dies sollte im Geiste partnerschaftlichen Wohlwollens und persönlicher Aufgeschlossenheit geschehen. Quelle: Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten, Silver Spring, Maryland, USA

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