Hilfsorganisationen wollen humanitäre Arbeit im Irak fortsetzen

Köln/Deutschland | 01.11.2003 | APD | International

Anlässlich der Gespräche auf der Irak-Geberländer-Konferenz in Madrid warnen die Mitgliedsorganisationen der „Aktion Deutschland Hilft“ vor einem „Rückzug auf Raten“ durch die Weltgemeinschaft. „Wir sehen die grosse Gefahr, dass nach der Zunahme der Gewalt auf Iraks Strassen sich nun eine allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der dortigen Menschen breit macht“, so Manuela Rossbach, Vorstandsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Die humanitäre Arbeit neutraler Hilfsorganisationen sei zur Zeit für die Menschen im Irak nicht nur ein wichtiges Element der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, sie schaffe auch durch täglich konkrete Hilfe ein Klima des Vertrauens. Der Irak habe bei ausreichender Unterstützung durch die Weltgemeinschaft eine sehr gute Chance, sich aus eigener Kraft mittels seiner Ressourcen weiterzuentwickeln. Diese Chancen könnten aber nur genutzt werden, wenn die Geberländer sich kurzfristig verpflichteten, die versprochenen Mittel auch tatsächlich bereitzustellen.

Laut Rossbach würden die Mitgliedsorganisationen der „Aktion Deutschland Hilft“, solange es die Lage und die finanziellen Mittel zuliessen, ihre humanitäre Arbeit im Irak fortsetzen. Zur Aktion gehören Die Johanniter, der Malteser Hilfsdienst, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Arbeiterwohlfahrt, HELP - Hilfe zur Selbsthilfe, CARE, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA und World Vision.

Trotz der von Banden verursachten Unruhen und zunehmenden Spannungen, die gerade die nordirakische Stadt Tel Afar betreffen, konnte ADRA-Deutschland die Versorgung des dortigen Krankenhauses weiter sichern. Projekt-Koordinator Frank Brenda (Weiterstadt bei Darmstadt) berichtete, dass die erste Lieferung von Medikamenten von der Türkei her eingetroffen und verteilt worden sei. Zurzeit werde eine zweite Lieferung vorbereitet und der Bedarf vor Ort noch einmal abgestimmt. Kontrollsysteme hinsichtlich der ordnungsmässigen Verwendung seien vorhanden und würden von den ADRA-Mitarbeitern laufend überprüft. Hinzugekommen sei die Versorgung und Integration von Binnenvertriebenen in der Region Dahuk, die durch Zwangsumsiedelung unter dem Saddam Regime dorthin verbannt wurden. Dieses Projekt wird von ADRA-Spanien durchgeführt.

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