Iran: ADRA verteilt Zelte und andere Hilfsgüter an Erdbebenopfer in Bam

Teheran/Iran | 05.01.2004 | ADRA/APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach Abschluss der Rettungsarbeiten konzentriert sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe "ADRA" auf die Überlebenshilfe für die vom verheerenden Erdbeben betroffene Bevölkerung in und um Bam.

Seit dem 1. Januar werden von ADRA dringend benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken, Matratzen und Winterjacken verteilt, die den Menschen Schutz gegen die Kälte bieten. Im Einvernehmen mit dem Roten Halbmond wurden ausserdem Petroleum-Heizöfen auf denen man auch warme Mahlzeiten zubereiten kann sowie das nötige Zubehör und Lebensmittel an 1 000 Personen ausgegeben.

Ein ehemaliges Gesundheitszentrum in Bam dient den ADRA-Helfern als Einsatzzentrale sowie als Lager- und Verteilzentrum. Lokale ADRA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unterwegs, um die Überlebenden und ihre Habe in Listen zu erfassen, damit auch entsprechend des aktuellen Bedarfs gezielt geholfen werden kann.

Bam und seine 20 umliegenden Dörfer und Gemeinden brauchen nach wie vor dringend Hilfe. Rund 85 Prozent der Gebäude sind zerstört und können nicht wieder aufgebaut werden. Die gesamte Infrastruktur muss von Grund auf wiederhergestellt werden. Dazu gehören auch über 100 Gesundheitsstationen, das örtliche Krankenhaus mit 250 Betten und Dutzende von Schulen.

Die meisten Hilfsgüter kauft ADRA direkt im Iran ein. "Das spart Transportkosten, die wir hier schon in konkrete Hilfe umsetzen können", erläutert Projektleiter Frank Brenda gegenüber dem Pressedienst APD. Brenda freut sich besonders über die Mitarbeit einheimischer Helferinnen und Helfer, die in der Landessprache besser auf die Menschen eingehen und ihnen Beistand leisten können als ausländisches Personal.

In den nächsten Tagen erfolgt die Verteilung von so genannten "Hygienepaketen" mit Seife, Waschmittel, Unterwäsche, Watte usw. an die Überlebenden. Auch die Errichtung von Latrinen sei dringend erforderlich, um das Ausbrechen von Krankheiten zu verhindern, so Brenda.

Die traumatisierten Menschen im Erdbebengebiet brauchen neben Kleidung und Nahrung aber auch seelischen Beistand. ADRA plant in diesem Bereich tätig zu werden. Damit die Notleidenden den Winter erst einmal überstehen können, werden sowohl von ADRA Deutschland als auch von den Mitgliedern des Hilfsbündnisses "Aktion Deutschland Hilft" Programme zur Überlebenshilfe vorbereitet.

ADRA ist das Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Es hilft allen Menschen, unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung, ihrer ethnischen Herkunft oder ihrem Geschlecht. Arbeitsschwerpunkte bilden die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe.

Die nationalen ADRA-Büros in Deutschland, der Schweiz und Österreich koordinieren ihre Einsätze und Hilfsaktionen mit den Partnerorganisationen im weltweiten ADRA-Netzwerk mit über 125 ADRA-Niederlassungen. [Redaktion Heinz-Hartmut Wilfert/ADRA und Christian B. Schäffler/APD]

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