Adventistisches Fernsehen nicht um jeden Preis

Prag/Tschechien | 07.03.2004 | APD | Medien

Die Nutzung des über Satellit ausgestrahlten neuen adventistischen Fernsehkanals "Hope Channel" stand im Mittelpunkt der Beratungen, zu denen sich Kommunikationverantwortliche der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, der Slowakei, Spanien und Portugal in Prag trafen. John Banks (Silver Spring, Maryland/USA), Medien-Direktor der Weltkirchenleitung der Adventisten, erläuterte die technischen Möglichkeiten von Adventist Television Network (ATN) mit dem "Hope Channel" und die damit verbundenen Herausforderungen für die Freikirche in den einzelnen Ländern.

Wie Banks erklärte, sei ATN bereit, mit einem attraktiven "Fenster für Europa" die Fernsehzuschauer auf dem alten Kontinent direkt ansprechen. Dazu müssten jedoch von den kirchlichen Medieneinrichtungen in Europa neue, religiöse Fernsehformate entwickelt, finanziert und produziert werden. Neben den "europakompatiblen" Verkündigungsprogrammen sollten auch sogenannte "berichterstattende Programme" produziert werden. Diese könnten dann ins Sendeangebot des "Hope Channel" aufgenommen werden. Über den Satelliten Hotbird 2 strahle Hope Channel eigene Programme für Europa und Afrika aus. Zur Zeit würden über diesen Kanal Serien aus der britischen LIFEdevelopment-Produktion übertragen, die sich an säkulare TV-Zuschauer wenden.

Bis Ende März sollen die Verantwortlichen prüfen, ob eigene Produktionen sinnvoll und finanziell realisierbar seien. Auch müsse geklärt werden, wie adventistische Fernsehprogramme kostengünstig in die nationalen Fernsehkanäle eingespeist werden könnten. Ein Fernsehprogramm, das nur für adventistische Zuschauer produziert werde, lehnten die Teilnehmer ab. Auch das Vorhaben, in den USA produzierte evangelistische Fernsehserien und Verkündigungssendungen mit Predigten und Andachten in europäische Sprachen zu übersetzen, stiess auf wenig Zustimmung. Die kulturellen Unterschiede seien zu gross.

Die Kommunikations-Abteilungsleiter präsentierten in ihren Berichten in Prag das Leistungsspektrum ihrer Arbeit. In Spanien verfügen die Adventisten über 29 lokale Radiostationen und haben in Sagunto ein modernes Zentrum für Multimedia-Produktionen errichtet. Die Freikirche in Tschechien und der Slowakei verzeichnet steigende Hörerzahlen für ihr Internetradio. Im Herbst 2004 wird mit einem Filmprojekt über Marta und Maria begonnen. Am Karfreitag 2004 überträgt das Tschechische Fernsehen den adventistischen Oster-Gottesdienst aus der Prager Kirchengemeinde Smichov. Auch in Österreich nimmt das Interesse am Internet ständig zu. Dazu Christian Vogel, Leiter der Kommunikationsabteilung: "Wir bieten regelmässig Schulungen für Webmaster an, um sie mit der Technik und den inhaltlichen Anforderungen vertraut zu machen. " Die traditionell starke adventistische Radiopräsenz in der Alpenrepublik könne daher relativ schnell mit dem Onlinemedium verknüpft werden. In Portugal haben die Siebenten-Tags-Adventisten einen festen Sendeplatz im staatlichen Fernsehen. "Unsere Sendungen produzieren wir in den Studios des staatlichen Fernsehens", so Artur Machado, Abteilungsleiter für Kommunikation.

Martin Haase, Direktor für Kommunikation der Euro-Afrika Divison (Bern) der Weltkirchenleitung, informierte über Ausbaupläne für das deutsche Medienzentrum "Stimme der Hoffnung" in Darmstadt, deren Verwirklichung auch davon abhänge, ob in Zukunft adventistische Fernsehsendungen für Europa zentral in Deutschland oder wie bisher dezentral in den einzelnen Ländern produziert würden. (Redaktion: Martin Haase, Holger Teubert und Chtistian B. Schäffler für APD)

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