Vorerst kein Dialog zwischen Evangelischer Allianz und Adventisten

Tübingen/Deutschland | 02.05.2004 | APD | Ökumene

Die für das letzte Jahr vorgesehenen theologischen Gespräche zwischen Vertretern der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten sind auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Laut dem Vorsitzenden der Theologischen Kommission der WEA, Dr. Rolf Hille (Tübingen), hänge dies ausschliesslich mit der "ausgesprochen schwierigen finanziellen Situation" der Weltweiten Evangelischen Allianz zusammen, die es "derzeit und wohl auch in absehbarer Zukunft" nicht möglich mache, die Kommission zu subventionieren. Auch sei der für Ökumenefragen zuständige Mitarbeiter der WEA, Dr. George Vandervelde, aus Kanada durch die Gespräche mit der römisch-katholischen Kirche sehr stark ausgelastet. Das erste Treffen zwischen Theologen der Adventisten und der Allianz sollte ursprünglich im September 2001 in Glacier View, Colorado/USA, stattfinden. Es wurde auf August 2002 ins Allianzhaus des thüringischen Kurortes Bad Blankenburg verlegt. Doch auch diesen Termin musste die WEA aus personellen und finanziellen Gründen absagen und ohne konkreten Termin auf das Jahr 2003 verschieben.

Die Weltweite Evangelische Allianz repräsentiert etwa 335 Millionen evangelikale Christen in 121 Staaten. Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zählen über 30 Millionen adventisische Christen, davon erwachsen getaufte Mitglieder, in 203 Ländern. In Deutschland gibt es 36 000, in der Schweiz 4 171 und in Österreich 3 600 Mitglieder.

Die Adventisten haben allein in den letzten zehn Jahren auf Weltebene bilaterale theologische Gespräche mit dem Lutherischen Weltbund (1994-1998), dem Ökumenischen Patriarchat in Istanbul (1996), dem Reformierten Weltbund (2001), dem Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen (1999-2003) und der Heilsarmee (2004) geführt.

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