Kirchen-Erklärung aus Anlass des 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie (D-Day)

Frankfurt am Main/Deutschland | 26.05.2004 | APD | Ökumene

Die christlichen Kirchen, die in den Nationalen Christenräten in Frankreich, Grossbritannien und Irland, Deutschland, Kanada und in den Vereinigten Staaten von Amerika zusammengeschlossen sind, haben aus Anlass des 60-jährigen Jahrestages  der Landung der Alliierten in der Normandie eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Am 6. Juni jährt sich der so genannte D-Day zum 60. Mal.

Die Feier sei für die Kirchen "Anlass, ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen für den Heldenmut, den die Befreier vom Joch der Nazis aufgeboten haben, und für den seit diesen dunklen Tagen des Zweiten Weltkrieges zurückgelegten Weg, " heisst es in der offiziellen Mitteilung.

Die Kirchen äussern ihre Zufriedenheit darüber, "dass die Völker, die sich zu erbitterten Kämpfen haben hinreissen lassen, Wege des Friedens und der Versöhnung finden konnten, dass sich ihre Vertreter alle gemeinsam versöhnt einfinden können auf den Stränden der Kämpfe von gestern, verdient, von allen begrüsst zu werden, die sich in dieser Welt durch Gott führen lassen wollen, der die Menschen aufruft, Friedensstifter zu sein."

Es bedurfte zweier weltweiter Konflikte, betonen die Kirchen in dem Dokument, "damit sich Europa an die Demokratie band und den Krieg für gesetzlos erklärte. Europa verdankt dies der atlantischen Solidarität, die es ihm während des ganzen Zweiten Weltkrieges und während des Kalten Krieges erlaubte, den totalitären Regimes zu widerstehen, die den ganzen Kontinent bedrohten. Europa verdankt dies dem Mut und der Weitsicht derer, die seit 1945 für Versöhnung und Einheit eintraten."

In der gemeinsamen Kirchenerklärung werden die Regierenden aufgerufen, die am 6. Juni auf den Stränden der Normandie versammelt sein werden, "sich derselben Verantwortung bewusst zu sein wie vor sechzig Jahren: der Welt Mittel und Wege zu Versöhnung und Frieden zu eröffnen." Zu diesen Mitteln gehöre auch die Unterstützung der internationalen Institutionen, die aus dem Sieg von 1945 entstanden seien. Diese ermutigten zur Versöhnung, zur Einleitung einer Wirtschaftspolitik, die der Gerechtigkeit den Vorrang einräume, und zur Förderung von Visionen vom Frieden.

Zu dem Jahrestag werden unter anderem Vertreter von rund 15 Nationen erwartet, die die Invasion 1944 unterstützt hatten. Unter der Führung der USA, Grossbritanniens und Kanadas hatten Tausende von Soldaten ihr Leben gelassen, als die Alliierten das von den deutschen Nationalsozialisten besetzte Frankreich angriffen und damit den Sturz Adolf Hitlers knapp ein Jahr später beschleunigten.

****************
Kästchen:

****************
Unterzeichner der Kirchen-Erklärung zum D-Day:

Le Conseil des Eglises Chrétiennes en France (CECEF)
Präsidenten

Churches Together in Britain and Ireland (CTBI)
Generalsekretär Dr. David Goodbourn

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)
Vorsitzender Dr. Walter Klaiber

The Canadian Council of Churches (CCC)
Generalsekretär Rev. Dr. Karen Hamilton

The National Council of the Churches of Christ in the USA (NCCCUSA)
Generalsekretär Rev. R. W. Edgar

(3111 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.