Technologiepark für adventistische Hochschule in Friedensau

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 13.06.2004 | APD | International

Auf dem Gelände der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg (Deutschland) ist ein Technologiepark im Entstehen. Angepasste Technologien, die in Entwicklungsländern gebraucht werden und zum Einsatz kommen, sollen zu Lern- und Demonstrationszwecken ausgestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Technologie- und Gründerzentrum Genthin, einem Konsortium von kleineren und mittleren Unternehmen, der German Appropriate Technology Exchange in Eschborn, Industrie- und Handelskammern in Entwicklungsländern und Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit können Technologien nach regionalen Bedürfnissen und Anforderungen entwickelt, produziert und in Entwicklungsländer und Katastrophengebiete transferiert werden. Die Technologieentwicklung werde laut dem Dekan des Fachbereiches Christliches Sozialwesen der Theologischen Hochschule, Professor Dr. Horst Rolly, zunächst auf erdbeben- und sturmresistenten Hausbau, Trinkwasseraufbereitung, Nahrungsmittelproduktion und -verarbeitung, erneuerbare Energieformen (Wind, Solar und Biogas) und preisgünstige Technologie der Gesundheitsversorgung begrenzt.

Der Anfang für den Technologiepark wurde im Mai mit dem Bau von geodätischen Kuppelbauten gemacht. Die drei Stahlbauten haben eine Grundfläche von 50 beziehungsweise 25 Quadratmetern. Die von dem amerikanischen Architekten Buckminster Fuller (1885-1983), dem „Leonardo da Vinci der Moderne“, patentierte Kuppelbautechnik aus Hexagonen und Pentagonen hat sich besonders in Erdbebengebieten bewährt. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hatte 1994-1995 unter Leitung von Professor Rolly als Erdbebenrehabilitationsmassnahme 117 dieser geodätischen Kuppelbauten im Dorf Gubal im indischen Latur Distrikt errichten lassen. Gegenüber dem konventionellen Bauverfahren ergibt sich bei der Kuppeltechnik eine gleichmässigere Verteilung der Kräfte von Wirbelwinden und Erdbeben, die ausserdem durch die federnde Elastizität des Bauwerks wenig Angriffsfläche haben. Im Mai gab es in Friedensau eine Lehrveranstaltung über die geodätische Kuppelbauweise.

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