25 Jahre Evangelische Nachrichtenagentur idea

Wetzlar/Deutschland | 24.09.2004 | APD | Medien

"Zu den vielen Publikationen, die auf dem Markt sind, wollten wir nicht nur eine neue hinzufügen", sagte der Gründer und Vorsitzende des idea-Vorstandes, Pastor Horst Marquardt, zum 25. Jubiläum der evangelischen Nachrichtenagentur in Wetzlar. "Die Männer und Frauen der Gemeinde Jesu wollten wir darstellen und mit Beispielen gelebten Glaubens anderen Mut machen." Anlass zur Gründung von idea seien die Billy-Graham-Evangelisationen in den 1960er Jahren in Deutschland gewesen, berichtete idea-Leiter Helmut Matthies. Trotz der grossen Wirkung der Veranstaltungen in den christlichen Gemeinden habe es kaum ein Echo in den Medien gegeben. Auch der damals einzige evangelische Pressedienst sei nicht bereit gewesen, die Evangelikalen zu berücksichtigen. "Allein aus diesem Grund sah man sich 1970 gezwungen, eine Ergänzung aus eigener Kraft aufzubauen, eben die Nachrichtenagentur idea", betonte Matthies.

"idea" sei jedoch keine evangelikale Nachrichtenagentur, sondern eine evangelische, die sich allerdings der evangelikalen Bewegung besonders verbunden wisse. Sie sei auch bewusst kein PR-Organ irgendeiner Kirche oder Organisation und betreibe nicht deren Öffentlichkeitsarbeit - auch keine evangelikale. "Wenn es bei ihnen Missstände gibt, steht es fast immer zuerst in idea", hob Matthies hervor. Allerdings wisse sich idea eng der Sache und dem Auftrag der Evangelischen Allianz "als der ersten ökumenischen Bewegung" verbunden.

Finanziert werde die Nachrichtenagentur zu 45 Prozent aus dem Verkauf seiner Publikationen, zu 30 Prozent aus Anzeigeneinnahmen, zu über 20 Prozent aus Spenden und zu vier Prozent aus einem Zuschuss der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Etat betrage 3,8 Millionen Euro im Jahr. Durch den "ideaFunkdienst" erhielten via Satellit die Redaktionen fast aller Zeitungen sowie Rundfunk- und Fernsehanstalten wichtige Nachrichten direkt übermittelt, teilte Matthies mit. Dreimal wöchentlich erscheine der "ideaPressedienst" und etwa einmal im Monat die "idea English Edition" mit den wichtigsten Nachrichten in englischer Sprache für Bezieher im Ausland. Unter der Adresse www.idea.de seien aktuelle Meldungen auch im Internet zu finden. Daneben gebe es "ideaDokumentationen" mit zwölf Ausgaben im Jahr zu grundlegenden Themen in Gesellschaft und Kirche.

"ideaSpektrum" sei mit fast 30 000 Exemplaren "das auflagenstärkste evangelische Wochenmagazin im deutschsprachigen Europa", so Matthies. Daneben gebe es als Beilage zum Wochenmagazin etwa sieben Ausgaben von "ideaSpezial" im Jahr mit Informationen und Angeboten zu Themen, wie Reisen, Frauen, Theologie, Senioren, Bücher und Familie. Der frühere Bundesfinanz- und -verteidigungsminister Professor Dr. Hans Apel (SPD) bezeichnete das "ideaSpektrum" als "eine zuverlässige Quelle, was protestantische Theologie und auch das Innere des Protestantismus anbelangt". Die Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Margot Kässmann, habe sich zwar über manche Artikel in dem Wochenmagazin schon geärgert, aber dennoch betont: "Ohne idea würde etwas fehlen im Spektrum der Meinungsbildung in unserer evangelischen Kirche, weil idea den ganzen Bereich der Evangelikalen abdeckt. " ZDF-Moderator und Mitglied des Rates der EKD, Peter Hahne (Berlin) bezeichnet idea als "einzigartig, weil es aus christlicher Sicht mit biblischem Hintergrund Orientierung liefert in einer Welt, die weitestgehend rat- und rastlos geworden ist".

In der ehemaligen DDR sei keine überregionale christliche Zeitschrift so stark verbreitet gewesen wie "ideaSpektrum", unterstrich Matthies. Die Ausgaben seien zu Zeiten des Kalten Krieges auf abenteuerliche Weise nach Ostdeutschland gelangt und auch an Kirchenleitungen verteilt worden. Selbst ein Pfarrer, der als Stasi-Agent wirkte, habe das Wochenmagazin an Bischöfe und kirchliche Institutionen übermittelt, um als scheinbar besonders frommer Geistlicher Vertrauen zu erlangen. Zu der Nachrichtenagentur in Wetzlar gehören ausserdem der "Christliche Anzeigen-Verlag", "ideaFernsehen", "ideaBild" zur Gestaltung von Veröffentlichungen und der alle zwei Jahre stattfindende "ideaKongress christlicher Führungskräfte".

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