Adventistische US-Soldaten im Irak getötet

Silver Spring, Maryland/USA | 28.01.2005 | APD | International

Der US-Soldat Jefferson LeBrun kam Anfang Januar im Irak ums Leben, als ein Sprengsatz neben seinem Humvee-Geländefahrzeug explodierte. Der 21-jährige war Siebenten-Tags-Adventist und gehörte zur 10. Gebirgsdivision. Er stammte ursprünglich aus Haiti, brach in Buffalo/New York die Collegeausbildung ab und trat im September 2003 in die Armee ein. Im Oktober 2004 starb der Adventist Jeungjin Kim als Gefreiter der 2. Infanteriedivision nach einer schweren Verwundung in Ar Ramadi westlich von Bagdad. Der 23-jährige stammte aus Südkorea, zog nach Hawaii, brach ein Universitätsstudium ab und hoffte, nach seiner Militärzeit in die Polizei von Honolulu aufgenommen zu werden. Er hinterlässt Ehefrau A Young-Kim, die als Obergefreite in Fort Jackson/South Carolina, stationiert ist, und den gemeinsamen erst einen Monat alten Sohn Apollo Ikaika. Der Adventist Ramon C. Ojeda starb am 1. Mai 2004 als Pionier der 25. Leichten Infanteriedivision in Al Amarah im Südosten Iraks in einem Hinterhalt. Nach der Mittelschule ging er 1999 zur Armee. Er hinterlässt Ehefrau Angel und einen 14 Monate alten Sohn. Frank K. Rivers aus Newark, New Jersey/USA, war der erste adventistische Soldat, der im Irak starb. Am 14. April 2004 kam es bei ihm während einer Militärübung zum Herzversagen.

Zurzeit dienen zwischen 5 000 und 8 000 Adventisten bei den Streitkräften der Vereinigten Staaten. Ein Teil von ihnen verrichtet als so genannte "Nichtkämpfer" (non-combattant), beispielsweise als Sanitäter, waffenlose Dienste. Viele von ihnen stammen aus einfachen Verhältnissen und erhoffen sich durch die Armee einen Job oder eine Ausbildung, um in einem späteren Beruf bessere Chancen zu haben. In den Streitkräften der USA sind derzeit etwa 40 adventistische Militärpfarrer tätig.

Der Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), der norwegische Pastor Dr. Jan Paulsen, hatte im Oktober 2002 die positive Haltung von Adventisten zum Militär indirekt kritisiert. In einer Pressekonferenz erinnerte er im Hinblick auf einen damals möglichen Irakkrieg daran, dass die Freikirche traditionell ihre Mitglieder auffordere, nicht an Kampfhandlungen teilzunehmen. "Ich bin Kriegsdienstverweigerer", erläuterte er, "und es mag sein, dass sich unsere Kirche diesen Standpunkt erneut vergegenwärtigen muss".

Pastor Dr. Angel Manuel Rodríguez, Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der Generalkonferenz, betonte in der nordamerikanischen Gemeindezeitschrift "Adventist Review", dass die Freikirche keinen Krieg als gerecht und deshalb für notwendig erklären könne. Wie sich ein Mitglied im Kriegsfall verhalte, müsse es selbst vor Gott verantworten. Selbst wenn ein Adventist es für notwendig ansehe, zur Waffe zu greifen, müsse er wissen, dass seine Kirche sich für die Verweigerung des Wehrdienstes einsetze.

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