Woche für das Leben 2005

Deutsche Kirchen setzen mit "Woche für das Leben" bundesweit auf Kinder

Berlin/Deutschland | 30.03.2005 | APD | Ökumene

Unter dem Motto "Mit Kindern ein neuer Aufbruch" veranstalten die evangelische und die römisch-katholische Kirche vom 9. bis 16. April die bundesweite "Woche für das Leben". Kinder seien für das biologische, soziale und ökonomische Fortbestehen einer Gesellschaft auch heute notwendig, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Doch es gehe bei der "Woche für das Leben" um mehr. "Kinder sind nicht nur ein ökonomischer Faktor. Die Geburt eines Kindes ist - zumindest in den allermeisten Fällen - ein Grund zur Dankbarkeit und Freude." Kinder machten Mut zur Zukunft und gäben der Gemeinschaft von Mann und Frau eine neue Dimension. Jedes Kind sei jedoch auch ein Geschenk Gottes. Es künde von der Liebe und der unverbrüchlichen Treue des Schöpfers zu seiner Schöpfung.

Ein Geschenk müsse aber angenommen werden, sagte Lehmann. Das gelte nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Gesellschaft. "Dass ausgerechnet Kinder in vielen Fällen ein Armutsrisiko darstellen, ist absolut inakzeptabel." Menschen, die dadurch in Armut gerieten, dass sie Kinder großziehen, fühlten sich mit Recht von der Gesellschaft im Stich gelassen. Wenn Familien etwa durch Sozialbeiträge, Wohnungskosten und Verbrauchssteuern immer stärker belastet würden, entstehe zunehmend der Eindruck, Kinder seien eine Art Luxusgut, das sich nur der leisten könne, wer die entsprechenden Mittel dazu habe. Daher müssten Familien strukturell und finanziell besser gestellt werden.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, wies darauf hin, dass Deutschland in Bezug auf die Geburtenrate auf Platz 182 von 190 Ländern herabgesunken sei. Deshalb gelte es mit der "Woche des Lebens" ein deutliches Votum für eine kinderfreundliche Gesellschaft auszusprechen. "Wir brauchen eine Familienpolitik, die das Risiko des Aufbruchs mit Kindern berechenbarer und tragbarer erscheinen lässt. Wir brauchen aber auch ein gesellschaftliches Klima, das dem Wagnis des Aufbruchs mit Kindern alle Sympathie und Solidarität entgegenbringt. "

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst findet am 9. April in der Martinskirche in Kassel statt. Zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und Gottesdienste in ganz Deutschland sollen konkrete Anregungen für einen neuen Aufbruch mit Kindern vermitteln. Die beiden Kirchen haben wieder ein Themenheft zur "Woche des Lebens" herausgegeben, das neben Ideen für den Gottesdienst Beiträge über "Verlässlichkeit als Grundhaltung", "Leben mit Kindern", "Kinder haben Rechte" und "Wenn Kinder sterben" enthält. Die Informationen finden sich auch im Internet unter www.dbk.de und www.ekd.de . Die „Woche für das Leben“ führte 1991 die römisch-katholische Kirche ein. Seit 1994 beteiligt sich daran auch die evangelische Kirche.

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