Adventistenpastor: Im Gottesdienst darf gelacht werden - Ansteckende Fröhlichkeit scheint durch Ernsthaftigkeit des Christseins hindurch

Lüneburg/Deutschland | 01.04.2005 | idea/APD | Bibel

Gottesdienst und Lachen sind kein Widerspruch. Dieser Ansicht ist der adventistische Pastor Dennis Meier (Hamburg)."Wir sollten keine Angst haben, den Triumph des Kreuzes – auch in Form von ansteckender Fröhlichkeit – immer wieder durch die Ernsthaftigkeit und das Leiden unseres Christseins hindurchscheinen zu lassen", schreibt der Theologe in der in Lüneburg erscheinenden Zeitschrift ADVENTECHO, dem Gemeindeblatt der Siebenten-Tags-Adventisten. Der Gottesdienst dürfe zwar nicht zu einer Unterhaltungsveranstaltung oder zum "schalen Nachäffen unserer Spassgesellschaft" werden“. Das vermeide man allerdings nicht, indem man Lachen und Humor aus den Kirchen verbanne. Über Jahrhunderte hinweg hätten Lachen und Humor als unvereinbar mit dem christlichen Glauben gegolten. Auch im Pietismus sei das Lachen "auf der Strecke geblieben", weil man gedacht habe, es entstamme weltlichem Vergnügen. Meier: "Da wir als Adventisten hier auch unsere Wurzeln haben, kann man verstehen, dass das Fröhliche und Ausgelassene auch bei uns eher dem Generalverdacht der Verweltlichung und Oberflächlichkeit unterliegt".

Humor in der Bibel: Von einer sprechenden Eselin und entblössten Knechten

Dem Pastor zufolge kommt das Wort "lachen" zwar weniger als 30 Mal in der Bibel vor. Dennoch sei sie gespickt mit Seitenhieben, Wortspielen und Ironie, die "vielleicht nicht immer zum schallenden Gelächter, aber doch zum kurzweiligen Schmunzeln" anregten. Meier verweist unter anderem auf die sprechende Eselin Bileams (4. Mose 22, 28 ff.) und den ammonitischen König Hanun, der den Knechten Davids die Kleider abschneiden liess „bis an ihr Gesäss“ (2. Samuel 10, 1 ff.). Zwar werde nirgends in der Bibel berichtet, dass Jesus Christus gelacht habe. Aber seine Äusserungen zeugten von tiefgründigem Humor. So habe er die Bitte um den Heiligen Geist damit verglichen, dass ein Vater seinem Sohn, der ihn um ein Ei bittet, wohl keinen Skorpion gäbe. [Copyright Evangelischer Nachrichtendienst idea, Wetzlar und APD Schweiz]

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