Papst Johannes Paul II. gestorben

Rom/Italien | 02.04.2005 | AP/APD | International

Papst Johannes Paul II. ist gestorben. Dies teilte der Vatikan am Samstagabend mit. "Der Heilige Vater ist um 21.37 Uhr an diesem Abend in seinem Privatzimmer gestorben", hiess es in der Mitteilung. Der in Polen geborene Johannes Paul stand der Römisch-katholischen Kirche mehr als ein Vierteljahrhundert vor. Er wurde 84 Jahre alt.

Johannes Paul II. wurde unter dem bürgerlichen Namen Karol Wojtyla im polnischen Wadowice in der Diözese Krakau am 18. Mai 1920 geboren. Am 1. November 1946 wurde er zum Priester geweiht, am 28. September 1958 zum Bischof. Am 16. Oktober 1978 wurde er zum Papst gewählt.

Sein Pontifikat ist das drittlängste in der Kirchengeschichte. Mit dem heutigen Tag beginnt eine Trauernovene und das öffentliche Gebet um die ewige Ruhe von Johannes Paul II. Das Konklave zur Wahl des nächsten Papstes beginnt spätestens nach 20 Tagen.

Sein Gesundheitszustand hatte sich am Donnerstagabend stark verschlechtert. In der Nacht zum Freitag hatte er einen Herzinfarkt und eine akute Blutvergiftung, einen septischen Schock, erlitten. Danach bangten Millionen Menschen auf der ganzen Welt um das Leben des Papstes.

Nach Angaben des Vatikans war am Samstagvormittag hohes Fieber aufgetreten. Kurienkardinal Joseph Ratzinger sagte, der Papst habe sich von ihm am Morgen verabschiedet: "Er ist sich bewusst, dass er zum Herrn geht." Um 07.30 Uhr sei im Beisein des Papstes die Morgenmesse gefeiert worden, auch wenn er nicht mehr aktiv daran teilgenommen habe, sagte Papst-Sprecher Joaquin Navarro-Valls. Kardinal Achille Silvestrini sagte, Johannes Paul habe ihn und einen anderen Kardinal am Samstagmorgen offenbar erkannt. "Ich habe ihn entspannt und gelassen vorgefunden", sagte Silvestrini. "Er atmete ohne Mühe." Als er das Zimmer zusammen mit einem weiteren Kardinal betreten habe, habe der Papst reagiert, indem er seine Augen bewegt habe.

Zehntausende auf dem Petersplatz

Auf dem Petersplatz versammelten sich auch am Samstag wieder Zehntausende. Viele verharrten im stillen Gebet. Während einer Nachtwache formten die Gläubigen mit Kerzen den Schriftzug "con te" - "(wir sind) mit dir". Die Polizei rechnet damit, dass in den kommenden Tagen hunderttausende Pilger in Rom eintreffen.

(C) Associated Press (AP) und weitere Agenturen.

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