Klinik "La Lignière" in Gland 100 Jahre im Dienste der Gesundheit: <br><br>Vom Sanatorium am Rhein zur renommierten Klinik am Genfersee

Gland VD/Schweiz | 06.06.2005 | APD | Schweiz

Die 95-Betten-Klinik "La Lignière" der Siebenten-Tags-Adventisten in Gland am Genfer See, die heute auf die Behandlung von Herzkrankheiten und Diabetes spezialisiert ist, feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die renommierte Privatklinik eröffnete 1977 das erste Rehabilitationszentrum für Herz-Kreislauferkrankungen in der französischen Schweiz. 1998 entstand das Gesundheits- und Fitnesszentrum "Aquaforme" für Patienten und Bevölkerung. Seitdem gibt es dort Gruppengymnastik für Herzkranke, Senioren, werdende Mütter und Parkinsonkranke. Ausserdem bietet das Zentrum vegetarische Kochkurse und Seminare zur Raucherentwöhnung an.

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Als erste Privatklinik in der Schweiz wurde "La Lignière" 2003 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "gesundheitsförderndes Krankenhaus" ausgezeichnet. Von der WHO anerkannt werden Krankenanstalten, die kontinuierlich gesundheitsfördernde Projekte für Patienten, Mitarbeiter, das regionale Umfeld und auf ökologischem Gebiet vorweisen können. Die Klinik gehört heute zum weltweiten Netz von 165 Spitälern der Freikirche der Siebenten-Tag-Adventisten. Die Klinik-Küche trägt seit 2003 das Schweizer Gütezeichen "Fourchette verte", ein Gastronomie-Qualitätslabel, das im Rahmen der Gesundheitsvorsorge zur Verhütung von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Fettsucht und Krebs verliehen wird. 2004 erhielt die Privatklinik mit über 200 Mitarbeitenden das internationale Qualitätszertifikat gemäss ISO-Norm 9001-2000.

Klinik La Lignière zur Gründerzeit

Der historische Landsitz in Gland auf dem die Privatklinik angesiedelt ist, wurde 1904 von der Philanthropischen Gesellschaft La Lignière erworben. 1905 entstand auf Initiative des aus Kanada stammenden Arztes Dr. Perry Alfred De Forest und mit Unterstützung von Ärzten in der Region ein "Gesundheits-Institut" mit ganzheitlichem Therapieansatz gegründet. De Forest war bis 1895 Mitarbeiter des bekannten Philanthropen und Arztes John Harvey Kellogg, einem Pionier der modernen Vollwerternährung, Erfinder von Erdnussbutter und Corn Flakes und Leiter der Naturheilklinik "Battle Creek Sanitarium" im US-Bundesstaat Michigan.

Von 1895 bis 1905 leitete Dr. De Forest bereits ein "Gesundheits-Institut" und eine Krankenpflegeschule in Basel. 1905 wurde das Basler "Institut Sanitaire" mit vier Krankenschwestern und fünf Patienten von der Rheinstadt nach Gland am Genfersee verlegt. Wasserkuren, Massagen, Elektroschocks, Lichtbäder und Darmspülungen gehörten damals zu den unkonventionelle Behandlungsmethoden. Seit der Gründung ist die Anleitung zu einer gesunden Lebensweise, einschliesslich des Verzichts auf Alkohol und Tabak, Bestandteil des integrativen Konzeptes der Gesundheitsförderung von "La Lignière".

Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Klinikjubiläum gliedern sich in drei Teile: Am 9. Juni (Donnerstag) findet im Beisein von Behördenvertretern aus Bund, Kantonen und Gemeinden eine offizielle Feierstunde statt. Nationalrat Claude Ruey wird sich in einem Referat mit der heutigen Bedeutung der Privatklinken auseinandersetzen. Am 11. Juni (Samstag) folgt die Hundertjahrfeier mit einem Gottesdienst in der Adventkapelle von Gland, einem Picknick am Genferseeufer, einem geschichtlichen Rückblick durch vier frühere Klinikdirektoren und dem heutigen Klinikleiter Laurent Bertrand sowie einem Konzert mit Werken von Corelli, Vivaldi, Eccles und Bach. Am 12. Juni (Sonntag) kann die Klinik von 10 bis 18 Uhr im Rahmen des "Tages der offenen Tür" besichtigt werden.

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