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Jubiläum 150 Jahre Weltbund der CVJM - <br> Johannes Rau: "Ohne den weltweiten CVJM gäbe es keine Ökumene"

Kassel/Deutschland | 27.06.2005 | APD | Ökumene

Der grösste Jugendverband der Welt feiert in diesem Jahr sein 150 jähriges Jubiläum mit Veranstaltungen in Paris (Frankreich), Kassel (Deutschland) und Bombay (Indien). Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) gründete seinen Weltverband 1855 in Paris. Die Feierlichkeiten wurden im April in Paris eröffnet, vom 24. bis 26. Juni in Kassel fortgesetzt und finden im August in Bombay ihren Abschluss.

Zum CVJM-Jubiläumsfestival "KOMMT!" in Kassel kamen über 10 000 Teilnehmer aus 27 Ländern, um die Gründung des CVJM-Weltbundes vor 150 Jahren zu feiern. Mit einem umfangreichen Musik-, Sport- und Bildungsprogramm wurden parallel zehn Themenfestivals gefeiert. Es war die erste innerdeutsche Begegnungsmöglichkeit für die rund 260 000 CVJM-Mitglieder in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Der international tätige christliche Verein steht für Glauben, Frieden und soziales Engagement.

"Ohne den CVJM und seine zusammenführende überkonfessionelle Arbeit gäbe es keine Ökumene - auch nicht in Deutschland" mit dieser Feststellung hob der frühere Bundespräsident Johannes Rau die Arbeit des CVJM-Weltbundes hervor. Rau, sagte zum Festival-Abschluss wörtlich: "Ich bin gekommen zu sagen, dass ich ihre Arbeit für unverzichtbar halte."

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) ist auf der ganzen Welt tätig und hilft gegen Armut und Elend. Rau bestätigte: "Christen müssen sich der Welt zuwenden, die Nöte der Welt sehen und helfen." Heute, 150 Jahren nach Gründung seines Weltbundes, arbeitet der CVJM in 128 Ländern und der deutsche CVJM wurde in vielen Partnerschaften zu Ländern der Dritten Welt, Asien und Osteuropa aktiv.

CVJM-Weltbundpräsident Caesar Molebatsi aus Südafrika machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Welt durch die moderne Kommunikationstechnik zu einem globalen Dorf zusammengeschrumpft sei. Durch die Fülle der Informationen könne heute niemand mehr die Augen verschliessen vor Not und Elend, wie z. B. Hungerkatastrophen. Aber Wissen bringt Verantwortung und für viele sei diese Verantwortung zur Last geworden. Hoffnung zum Handeln bekommen Christen durch die Gewissheit, dass Jesus Christus sie entlastet und dem Leben Richtung gibt.

Der deutsche CVJM-Generalsekretär Ulrich Parzany reichte eine brennende Fackel als Feuer der Hoffnung weiter an einen Vertreter des indischen CVJM. Dieses Feuer soll am 17. August die letzte Jubiläumsfeier des CVJM in diesem Jahr in Bombay begleiten.

Parzany motivierte die Nationenvertreter "als Zeichen der weltweiten Verbundenheit" zusammen zu stehen. Wir wollen gemeinsam die Liebe Gottes ausbreiten. Jeder habe die Wahl, entweder mit Feuer die Liebe Gottes auszubreiten oder als Häuflein Elend zu enden.

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM/YMCA) ist weltweit die grösste überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern. In Deutschland hat der CVJM-Gesamtverband 260.000 Mitglieder und regelmässige Teilnehmer.
Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2.200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Der Weltbund der CVJM war und ist auch für den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) von grosser Bedeutung. Beide Dachorganisationen haben ihren Sitz in der Calvin-Stadt Genf. Die CVJM-Arbeitsgrundlage, die so genannte Die Pariser Basis (1855) wurde zum Teil wörtlich in die Basisformel des ÖRK übernommen. Die Christlichen Vereine Junger Menschen gehören heute zu den wichtigen Laienbewegungen in der Ökumene. Der CVJM-Weltbund ist eine vom ÖRK-Zentralausschuss anerkannte Organisation mit Arbeitsbeziehungen zum Rat. Einige führende Gestalten der ökumenischen Bewegung wie John Mott und W.V. Visser't Hooft sind aus dem CVJM hervorgegangen.

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