Deutsche Evangelische Allianz geht mit Wahlprüfsteinen in die Bundestagswahl

Stuttgart/Bad Blankenburg/Deutschland | 22.07.2005 | APD | International

Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Auflösung des 15. Deutschen Bundestages durch Bundespräsident Horst Köhler am 21. Juli hat die Deutsche Evangelische Allianz, (DEA) ihre Wahlprüfsteine für die Neuwahlen zum 16. Deutschen Bundestag am 18. September 2005 veröffentlicht.

Der DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) geht davon aus, dass sich zwei Alternativen gegenüber stehen: Rot (SPD) - Grün (Bündnis 90/Die Grünen) oder Gelb (FDP) –Schwarz (CDU/CSU). "Doch angesichts des offenbar erstarkenden Linksparteien-Bündnisses (PDS und WASG) erscheint auch eine Grosse Koalition immer stärker als möglich. Vielleicht wird der Kampf in erster Linie dort entschieden, wo es gelingt, die viel zu grosse Partei der Nichtwähler zu gewinnen," erläutert der Allianz-Generalsekretär.

Der Arbeitskreis Politik der Deutschen Evangelischen Allianz hat in Erwartung der Neuwahlen so genannte "Wahlprüfsteine" erarbeitet. Damit will die DEA zunächst Christen überzeugen, dass sie überhaupt zur Wahl gehen; aber auch, dass sie immer mehr entdecken und lernen, dass die politische Mitverantwortung in Deutschland nicht nur Aufgabe einer politischen Klasse sein kann sondern es geradezu eine existenzielle Frage ist, grundsätzlich die Wahrnehmung politischer Verantwortung durch Alle neu in den Blickpunkt zu rücken.

Die Allianz hat ihren Wahlprüf-Aufruf überschrieben mit einer Aktualisierung des Gebots Jesu. Wenn er zu seiner Zeit gesagt habe, "Gebt des Kaisers, was des Kaisers ist" (Matthäus 22, 21) dann heisse dies unter heutigen Gegebenheiten "Gebt der Demokratie was der Demokratie zusteht", nämlich die verantwortliche Mitgestaltung, das aktive Einmischen, die Mitwirkung an der Gestaltung der öffentlichen Meinung und die Übernahme von Verantwortung im gesellschaftlichen und politischen Bereich. Dabei werde nicht jeder Christ gewissermassen automatisch auch begabt sein für die Wahrnehmung politischer Ämter. Die Evangelische Allianz stellt zwei wichtige Basisaufgaben in den Mittelpunkt: Die Aufgabe des Gebets für die politisch Verantwortlichen und die Ausübung des Wahlrechts.

Die Wahlprüfsteine der Allianz sollen Christen helfen, im Meinungs- und Stimmengewirr wesentliche politische Fragen zu stellen, die das Zusammenleben auf längere Zukunft betreffen. Die Allianz sehe eine grosse Gefahr, dass die Wertebindung, die sich an biblischen Massstäben orientiert, immer mehr ausgehöhlt werde und damit in ihrem Kernbestand bedroht sei.

Dazu Steeb wörtlich: "Die Präambel unseres Grundgesetzes verweist auf die den Vätern des Grundgesetzes bewusste Verantwortung vor Gott. Auch wenn sich Deutschland heute gerne als weltanschaulich neutralen Staat darstellt, ist die DEA doch davon überzeugt, dass Gottes Wort, wie in der Bibel bezeugt werde, noch immer die besten Grundwerte für ein gelingendes Miteinander in der Gesellschaft beschreibt. Da die gesamte Kulturgeschichte ohne die christliche Ethik und biblische Grundorientierung nicht verständlich ist, richten sich die Wahlprüfsteine auf Fragen an den Zehn Geboten Gottes aus. "

Die neun ausführlichen Wahlprüfsteine (Das wollen Christen vor der Wahl wissen...) sind im Internet abrufbar unter: http://www.werte-waehlen.de/. Diese werden allen Bundestagsmitgliedern und den bundesweit arbeitenden politischen Parteien übersandt mit der Bitte um eine klare Stellungnahme. Darüber lädt die DEA dazu ein, dass sich Christen mit diesen Wahlprüfsteinen an ihre Kandidaten vor Ort wenden und diese um Äusserungen bitten. Alle Stellungnahmen sollen nach Parteien bzw. nach Wahlkreise geordnet erfasst und für alle Interessierten abrufbar sein.

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